Ein Viertel von 114 befragten Grossunternehmen in der Schweiz hat nicht irgendein Klimaziel, sondern will in den nächsten Jahren ganz klimaneutral werden. Marcel Meyer ist verantwortlich für Nachhaltigkeit beim Beratungsunternehmen Deloitte in der Schweiz und sagt: «Ich bin durchaus positiv überrascht von diesem Resultat.»
Versprechen ohne konkrete Pläne
Gleichzeitig weiss Meyer aus Gesprächen mit den Unternehmen, dass hinter den Versprechen oft noch kein Plan steht, wie die Ziele erreicht werden sollen. So sei in der Detailarbeit noch viel zu tun. «Wir sehen häufig, dass noch nicht sehr viele konkrete Umsetzungspläne existieren.»
Die Risiken, die der Klimawandel für ihr Geschäft bringen kann, unterschätzen viele Unternehmen noch.
Viele Unternehmen spürten zwar den Druck von Öffentlichkeit und Investorinnen oder Investoren, solche Klimapläne zu veröffentlichen. Die Risiken, die der Klimawandel für ihr Geschäft bringen kann, unterschätzen sie aber noch. Das könnte sich rächen, wenn sich künftig Lieferketten verändern, Produktionsstandorte in Küstennähe verschwinden und vor allem andere grüne Produkte gefragt sein werden.
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Schweizer Firmen müssen sich sputen
Cameron Hepburn ist Professor für Umweltökonomie an der Uni Oxford und hat untersucht, wie gut die wichtigsten Industrieländer auf diese Veränderungen vorbereitet sind. Er stellt fest: «Langsam, aber kontinuierlich hat die grüne Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz in den letzten 20 Jahren nachgelassen.»
Langsam aber kontinuierlich hat die grüne Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz in den letzten 20 Jahren nachgelassen.
Der Oxford-Professor führt das hauptsächlich darauf zurück, dass andere Länder wie Deutschland und insbesondere China grosse Fortschritte bei der Herstellung von Produkten gemacht haben, die in einer klimafreundlicheren Welt gefragt sein werden. Schweizer Unternehmen tun also gut daran, ihre Pläne für eine grünere Zukunft rasch zu konkretisieren.