Die Lager bei den Velohändlerinnen und Velohändlern sind voll und werden noch voller. Um dies zu verstehen, bedarf es eines Blicks zurück. Denn noch vor kurzer Zeit herrschte ein Veloboom in der Schweiz.
Martin Platter, der Geschäftsführer vom Importeurverband Velo Suisse erklärt, dass durch den Veloboom mehr Ware bestellt worden ist. Dazu hat es in einigen Fabriken in Deutschland oder asiatischen Ländern Produktionsausfälle gegeben, und die Transportwege waren auch nicht immer sichergestellt. Die Kombination dieser Faktoren habe das ganze System aus dem Tritt gebracht.
Wenn sie es bei ihren Standortlieferanten nicht gefunden haben, haben sie es zusätzlich noch bei anderen bestellt.
Händlerinnen und Händler bestellten viel mehr Ware, als sie gebraucht hätten, um den Lieferengpässen auszuweichen. Die Not hat laut Platter kreativ gemacht: «Wenn sie es bei ihren Standortlieferanten nicht gefunden haben, haben sie es zusätzlich noch bei anderen bestellt.» Durch diese Mehrfachbestellungen sei der Markt um das Zwei- bis Dreifache überbestellt worden.
Die Quittung folgt mit Verzögerung
Inzwischen ist die Corona-Situation entspannt. Lieferkettenprobleme werden weniger, und auch die Nachfrage nach Velos geht zurück. Trotzdem füllen sich aufgrund der Mehrfachbestellungen die Lager. Martin Platter ärgert sich nun über die verspätetet ankommenden Produkte: «Diese Bestellungen tröpfeln jetzt langsam rein, natürlich sehr stark verzögert. Das ist ziemlich ärgerlich. »
Diese Bestellungen tröpfeln jetzt langsam rein, natürlich sehr stark verzögert. Das ist ziemlich ärgerlich.
Eine Wahl blieb den Fachgeschäften während der Pandemie kaum und trotzdem steht man jetzt vor einem Problem. Sprich, während in der Pandemie Velos oder Zubehörteile wertvolle Mangelware waren, sind diese jetzt leicht erhältlich. Um die Lager zu leeren, fühlen sich einzelne Händlerinnen und Händler mittlerweile dazu gezwungen, die Produkte mit Rabatten anzubieten.