- Laurent Freixe wird ab dem 1. September neuer CEO von Nestlé und übernimmt das Amt von Mark Schneider.
- Mark Schneider verlässt Nestlé nach enttäuschenden Quartalszahlen und gibt seine Positionen als CEO und Verwaltungsratsmitglied auf.
- Freixe ist seit 1986 bei Nestlé und leitete zuletzt die wichtige Region Lateinamerika, die für den Konzern eine bedeutende Rolle spielt.
Nestlé, einer der weltweit grössten Nahrungsmittelkonzerne, steht vor einem unerwarteten Führungswechsel. Ab dem 1. September übernimmt Laurent Freixe das Amt des CEO von Mark Schneider, wie das Unternehmen bekannt gab. Schneider hat sich entschlossen, sowohl seine Position als CEO als auch sein Mandat im Verwaltungsrat aufzugeben und Nestlé zu verlassen.
Nestlé will am Umbau festhalten
Der Abgang von Schneider sei kein Entscheid gegen die Arbeit des bisherigen Chefs, heisst es bei Nestlé auf Anfrage von SRF. Auch wolle man grundsätzlich am Umbau, den Schneider beim Schweizer Nahrungsmittelgiganten eingeleitet hat, festhalten. Für die jetzige Phase der Umsetzung sei aber Laurent Freixe die beste Besetzung.
Mark Schneider war 2017 als externer Kandidat zu Nestlé gestossen, nachdem er lange Jahre das deutsche Gesundheitsunternehmen Fresenius geleitet hatte. Seine Ernennung zum CEO war damals eine Überraschung, da Nestlé in seiner langen Geschichte nur selten Führungskräfte von ausserhalb des Unternehmens geholt hatte.
Schneider wurde als Hoffnungsträger gefeiert und überzeugte zunächst mit seinen strategischen Entscheidungen. In den letzten Quartalen jedoch konnte der Konzern die Erwartungen nicht immer erfüllen, was sich auch in einem schwachen Aktienkurs widerspiegelte.
Freixe: Ein Nestlé-Veteran übernimmt das Ruder
Laurent Freixe ist ein echtes Nestlé-Urgestein. Seit 1986 im Unternehmen, hat er verschiedene Führungspositionen bekleidet und war unter anderem für die Regionen Europa und Amerika verantwortlich. Seit 16 Jahren gehört der Absolvent der renommierten EDHEC Business School zur Konzernleitung und ist aktuell Generaldirektor sowie CEO der Region Lateinamerika, die seit 2022 vereinigt ist.
Diese Region ist von besonderer Bedeutung für Nestlé: Mit einer Bevölkerung von rund 700 Millionen Menschen und einem überdurchschnittlichen Beitrag zum Umsatz ist Lateinamerika eine der wichtigsten Märkte des Unternehmens.
Unter Freixes Führung hat Nestlé in der Region nicht nur zahlreiche Produktionsstandorte etabliert, sondern auch in politisch schwierigen Märkten wie Nicaragua, Kuba oder Venezuela Fuss gefasst. Brasilien und Mexiko gehören zu den bedeutendsten Einzelmärkten des Konzerns weltweit, was Freixes strategische Bedeutung weiter unterstreicht.
Neue Impulse für Nestlé
Freixe wird nicht nur als CEO, sondern auch als Mitglied des Verwaltungsrats Verantwortung übernehmen. In der offiziellen Mitteilung lobte Paul Bulcke, Präsident des Verwaltungsrats, Freixe als die ideale Führungskraft für Nestlé in der jetzigen Phase. Er sei überzeugt, dass Freixe die Position des Unternehmens als zuverlässigen Anbieter mit nachhaltiger Wertschöpfung weiter ausbauen werde.
Freixe selbst betonte, dass er darauf hinarbeiten werde, in allen Märkten, in denen Nestlé präsent ist, die Marktführerschaft zu erreichen. In seiner bisherigen Laufbahn hat er globale Initiativen zur Steigerung von Produktivität und Effizienz sowie zur Vereinfachung von Prozessen und Förderung von Innovationen geleitet.