Sich von Werbung freikaufen: Der Facebook-Konzern Meta verdient mit personalisierter Werbung Milliarden. Nun können Userinnen und User sich von dieser Werbung freikaufen. Meta bietet neu in der EU, der Schweiz sowie in Island, Liechtenstein und Norwegen für Facebook und Instagram ein Bezahl-Abo für werbefreie Nutzung an.
Preis der werbefreien Nutzung: Ein Desktop-Abo wird 10 Dollar kosten, ein Abo auf dem Smartphone 13 Dollar im Monat. Wer sowohl Facebook als auch Instagram werbefrei nutzen will, muss nach einer Übergangszeit ab dem 1. März 2024 noch 6 Dollar zusätzlich bezahlen. Jürg Tschirren, SRF-Digitalredaktor, geht davon aus, dass die Beträge in Franken ungefähr gleich hoch sein werden. Ein Smartphone-Abo kostet deshalb mehr, weil Meta dort seine Provisionszahlungen an Betreiber der App-Stores, also Apple und Google, auf die Endkunden überwälzt.
Ich glaube nicht, dass sich viele Leute auf dieses Angebot einlassen werden, weil es relativ teuer wird.
Rechtliche Grundlage: Meta stützt sich bei diesem neuen Angebot auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes, der festgestellt hat, dass es nicht rechtens ist, wenn Meta auf seinen Plattformen ohne Einverständnis der Nutzerinnen und Nutzer Daten sammelt und diese dann für personalisierte Werbung nutzt. In diesem Urteil wird auch festgehalten, dass es eine Alternative zu den Werbeanzeigen geben müsse, wenn nötig gegen eine angemessene Gebühr.
Potenzielle Nutzerinnen und Nutzer: «Ich glaube nicht, dass sich viele Leute auf dieses Angebot einlassen werden, weil es relativ teuer wird», sagt SRF-Digitalredaktor Tschirren. Er vermutet, dass die werbefreie Nutzung von Facebook und Instagram nicht vielen Leuten viel wert sei, zumal man die Dienste immer auch gratis nutzen könne. Zudem werde die Werbung beispielsweise auf Youtube als viel störender wahrgenommen als auf Facebook.
Beliebtheit von personalisierter Werbung: Personalisierte Werbung in Social Media ist so oder so unbeliebt. Tschirren illustriert dies an einem Beispiel: Apple hat die Benutzerinnen und Benutzer von iPhones und iPads vor die Wahl gestellt, ob Facebook auf ihren Geräten weiterhin Daten über sie sammeln dürfe, um Werbung auf sie zuzuschneiden. Das Resultat: 96 Prozent der Befragten haben dies abgelehnt.