- Vor dem Hintergrund sinkender Erträge kündigt Novartis Rationalisierungen in Produktion und Verwaltung für die nächste Zeit an.
- «Das wird global verschiedene Werke treffen und auch auf die Schweiz Auswirkungen haben», sagt Novartis-Verwaltungsratspräsident Jörg Reinhardt der «NZZ am Sonntag».
Neben dem Hauptsitz in Basel dürfte etwa auch das Werk Stein von den Plänen tangiert werden. Hier hat Novartis kürzlich den Aufbau einer zukunftsgerichteten Produktion bekanntgegeben.
Ob das aargauische Werk mit seinen etwa 2000 Angestellten betroffen sein wird, liess der Novartis-Lenker offen. Dort werden viele Medikamente noch in traditioneller Weise hergestellt.
US-Nettopreise fallen
Reinhardt begründet die Kostensenkungspläne insbesondere damit, dass seit einem Jahr die Nettopreise in den USA fielen. Nach Gewährung von Rabatten an Grosseinkäufer lägen sie «1 bis 2 Prozent tiefer als im Vorjahr».
Wir arbeiten daran, global eine Optimierung der Produktionsprozesse zu erreichen.
Da die Branche im Durchschnitt die Hälfte ihrer Gewinne in den USA erwirtschaftet, sei dieser Rückgang bedeutsam. «Wir bereiten uns darauf vor, dass sich mittelfristig im US-Preissystem etwas tun wird, das Auswirkungen auf die gesamte Pharmabranche hat», fügte Reinhardt hinzu. Auch in Europa stiegen die Preise kaum oder gar nicht mehr.
Geplante Gewinnmarge gefährdet
Hinzu kommt: Um die Gewinnmarge wie geplant von derzeit 32 Prozent binnen fünf Jahren auf 35 Prozent anheben zu können, führe an einer Optimierung der weltweiten Produktionsprozesse kein Weg vorbei, fährt Reinhardt fort.
Im Laufe der vergangenen Jahre seien Überkapazitäten aufgebaut worden, räumt der Manager ein: «Wir arbeiten daran, global eine Optimierung zu erreichen.» Auch andere Bereiche müssten einfacher und
effizienter werden, darunter die «zentralen Dienstleistungen».