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Der Westen will den Abbau seltener Metalle forcieren
Aus HeuteMorgen vom 29.09.2023. Bild: Keystone/Rodrigo Abd
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Rare Rohstoffe Dringend gesucht: Seltene Erden und Metalle

Ohne die wichtigen Metalle gibt es keine Energiewende – und derzeit beherrscht China das weltweite Angebot praktisch allein.

Ohne Lithium, Kobalt und andere seltene Metalle gibt es keine Elektroautos und keine Windräder. Und folglich keine Energiewende. Die Nachfrage nach diesen Rohstoffen steigt derzeit weltweit rasant. Das Angebot aber ist zu grossen Teilen in den Händen Chinas.

Wenige Länder dominieren Markt

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Legende: Der Abbau von Lithium ist meist mit grossen Beeinträchtigungen der Umwelt verbunden – wie hier in der chilenischen Atacama-Wüste. Keystone/Rodrigo Abd

Der Markt für kritische Mineralien oder seltene Erden hat sich nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) binnen fünf Jahren auf ein Volumen von 320 Milliarden Dollar verdoppelt. Er werde weiterhin schnell wachsen, so die IEA. Allerdings konzentriere sich die Förderung und Verarbeitung der wichtigen Rohstoffe weiterhin auf eine kleine Zahl von Ländern, darunter Australien, China, den Kongo, Indonesien und Südafrika. (dpa)

Die westlichen Länder wollen sich aus dieser Abhängigkeit lösen. Deshalb haben sich rund 50 von ihnen – darunter die Schweiz – in Paris bei der Internationalen Energieagentur IEA zum ersten Gipfel zum Thema kritische Mineralien getroffen.

China schaut primär für sich selber

Dort betonte IEA-Direktor Fatih Birol zur Eröffnung des Treffens, die Welt brauche schnell viel mehr Lithium, Kobalt und andere seltene Mineralien, damit sie die Energiewende weg von den fossilen Energieträgern schaffe und die Klimaziele erreiche. Er freue sich deshalb, dass Vertreterinnen aus allen Regionen der Welt, Produzenten und Konsumentinnen, nach Paris gekommen seien.

Den grossen Abwesenden China erwähnte er nicht. Klar ist: China kontrolliert die Produktion und Verarbeitung der wichtigsten Rohstoffe für die Energiewende.

Peking habe deshalb gar kein Interesse an so einer Zusammenkunft, stellte der Direktor von Eurometaux, dem Verband der europäischen Minen- und Metall-Industrie, Guy Thiran ernüchtert fest: «China verfolgt seinen eigenen Weg und trifft die Massnahmen, die für seine Entwicklung nötig sind.»

Es braucht dringend Abbau-Projekte im Westen

Die chinesische Regierung begann vor rund 20 Jahren damit, den Abbau von kritischen Metallen im eigenen Land, aber auch in Afrika und Lateinamerika zu fördern.

Die USA und Europa vernachlässigten diese Entwicklung lange Zeit. Sie müssten deshalb nun dringend eigene Projekte lancieren, um sich aus der Abhängigkeit von China zu lösen, betonten viele Gipfelteilnehmerinnen und -teilnehmer.

Die Förderung soll möglichst nachhaltig sein

Das sieht auch Suneeta Kaimal vom Natural Ressource Gouvernance Institute so, das sich für faire Bedingungen im Umgang mit Rohstoffen einsetzt. Sie befürchtet aber, dass die Bevölkerung in den Produzentenländern leer ausgeht. «Die Menschen dort müssen von dem Boom ebenfalls profitieren.»

Und so waren denn auch Massnahmen zur Förderung nachhaltiger und verantwortungsvoller Praktiken zur Erschliessung der wichtigen Rohstoffe Thema des Treffens in Paris.

Den Abbau von kritischen Metallen beschleunigen, weltweit besser verteilen und gleichzeitig fair gestalten: Der IEA-Gipfel in Paris hat aufgezeigt, dass das schwierig wird. Mehr nicht – aber immerhin.

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Mathias Schluep: Keine Energiewende ohne seltene Metalle
aus Tagesgespräch vom 29.09.2023. Bild: zvg
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HeuteMorgen, 29.9.2023, 06:00 Uhr

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