- Im Kontext des Ukraine-Kriegs erhöht die EU-Kommission ihre Frühjahrsprognose für die Inflation im EU-Raum um 1.5 Prozentpunkte.
- Das Wachstum der Wirtschaftsleistung soll zunächst stabil bleiben und erst im nächsten Jahr einen Rückgang erfahren.
- Entscheidender Faktor für die korrigierten Entwicklungsprognosen sind die stark gestiegenen Energiepreise.
Angesichts der hohen Energiepreise rechnet die EU-Kommission bei der Inflation im Euro-Raum in diesem Jahr mit einem historischen Höchstwert. Im Jahresdurchschnitt wird die Teuerung voraussichtlich 7.6 Prozent erreichen, wie aus der Sommer-Konjunkturprognose der Brüsseler Behörde hervorgeht. Bei ihrer Frühlingsprognose im Mai war die Kommission noch von 6.1 Prozent Inflation für die Euro-Länder ausgegangen.
Dämpfer für die Wachstums-Euphorie
Das Wachstum wird demnach in diesem Jahr weitgehend stabil bleiben, verglichen mit der letzten Prognose. Für das nächste Jahr korrigierte die Kommission ihre Vorhersagen jedoch deutlich nach unten.
In der gesamten EU wird in diesem Jahr eine Preissteigerung von 8.3 Prozent erwartet, statt 6.8 Prozent. Im kommenden Jahr soll sich die Inflation etwa halbieren, bei durchschnittlichen 4 Prozent im Euro-Raum und 4.6 in der EU.
Beim Wirtschaftswachstum geht die EU-Kommission nach wie vor davon aus, dass die EU-Wirtschaft 2022 um 2.7 Prozent wachsen wird. Im Euro-Raum werden 2.6 Prozent Wachstum erwartet, eine leichte Anpassung verglichen mit den im Mai vorhergesagten 2.7 Prozent. Für das nächste Jahr korrigierte die Kommission ihre Vorhersagen allerdings deutlich nach unten.
Sie geht von 1.5 Prozent Wachstum in der gesamten EU und 1.4 Prozent im Euro-Raum aus. Im Mai sprachen die Ökonomen noch von 2.3 Prozent sowohl in der EU als auch in der Eurozone. Hintergrund ist unter anderem die Lage an den Energiemärkten.