- In Hongkong ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den Monaten Juli bis September um 3.2 Prozent im Quartalsvergleich gesunken.
- In den Sommermonaten wurde die Wirtschaft in nahezu allen Bereichen massiv belastet.
- Grund sind die anhaltenden Bürgerproteste in der chinesischen Sonderverwaltungszone.
Hongkongs Wirtschaft ist in die Rezession gerutscht. Im dritten Quartal erlitt sie einen so massiven Einbruch wie seit der grossen Finanzkrise vor zehn Jahren nicht mehr. Ein Rückgang des BIP um 3.2 Prozentpunkte sei ein folgenschwerer Einbruch, teilte das Statistikamt in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong mit.
Da es bereits im 2. Quartal in Hongkong zu einem Rückgang um 0.5 Prozentpunkte gekommen ist, sprechen die Ökonomen von einer «technischen Rezession».
BIP sinkt, Staatsausgaben steigen
Analysten wurden von dem ungewöhnlichen starken Einbruch im dritten Quartal überrascht. Sie hatten zwar mit einem Rückgang der Hongkonger Wirtschaftsleistung gerechnet, waren aber nur von einem Dämpfer von 0.6 Prozent ausgegangen.
In den Sommermonaten gab es zweistellige Rückgänge bei den Investitionen und den Importen. Die Ausfuhren sind mit 7 Prozent im Quartalsvergleich ebenfalls kräftig gesunken. Nur bei den Staatsausgaben gab es im Quartalsvergleich einen Zuwachs. Dieser hat sich im Vergleich zum zweiten Quartal verstärkt.
Seit mittlerweile fünf Monaten demonstrieren die Menschen in Hongkong gegen ihre Regierung. Gegen den wachsenden Einfluss der kommunistischen Pekinger Führung auf das autonom regierte Territorium.
Ein Desaster für Luxusmarken
Die Proteste haben zu einem massiven Umsatzeinbruch im Einzelhandel geführt. Vor allem das Geschäft mit Luxuswaren wie Schmuck oder Uhren leidet, seit die kauffreudigen Festland-Chinesen ausbleiben. Weltweit führende Luxusmarken hatte über die Folgen der Proteste für die Geschäfte in Hongkong geklagt und von einem «Desaster» gesprochen.