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Schweizer Exportschlager Rekord bei Stromexporten ins Ausland

Uhren, Schoggi und Käse zählen zu den Schweizer Exportschlagern. Mittlerweile gehört auch Strom dazu: In diesem Jahr hat die Schweiz bisher so viel Strom in die Nachbarländer geliefert wie noch nie.

Das Unterwerk Laufenburg im Kanton Aargau ist ein wichtiger Knotenpunkt im europäischen Stromnetz. Hier kommen Leitungen aus Frankreich, Deutschland und der Schweiz zusammen. Über diese Drehscheibe floss in den letzten Monaten besonders viel Strom.

Jan Schenk, der Mediensprecher von Swissgrid, der Betreiberin des Schweizer Hochspannungsnetzes, macht ein Beispiel: «An einem Spitzentag Ende Juli hat der Stromexport ins Ausland neunmal der Leistung eines Kernkraftwerks entsprochen.»

Neuer Exportrekord

Ein Blick in die Statistik zeigt: In diesem Jahr hat die Schweiz bisher in jedem Monat Strom ins Ausland geliefert. Verglichen mit den Vorjahren war es so viel wie noch nie. Dies hat mit dem milden Winter im vergangenen Jahr zu tun. Im Frühling waren die Speicherseen deshalb bereits gut gefüllt.

Staumauer mit Solarpaneelen vor Berglandschaft.
Legende: Die Schweiz konnte bisher jeden Monat Strom ins Ausland exportieren. Auch, weil die Speicherseen bereits im Frühling gut gefüllt waren. Keystone/NOEMI CINELLI

Hinzu kam, dass es im ersten Halbjahr viel geregnet hat. «Deutschland war in den Sommermonaten auf Stromimporte angewiesen. Und weil die Speicherseen in der Schweiz voll waren und die Laufwasserkraftwerke voll produziert haben, ist sehr viel Strom in Richtung Norden nach Deutschland geflossen. Deshalb hatten wir hohe Exporte», sagt Schenk.

Energiebranche gibt sich zurückhaltend

Hohe Stromexporte bedeuten, dass die Schweizer Energiebranche besonders viel Strom ins Ausland verkauft hat. Es stellt sich deshalb die Frage: Verdienen die Energiekonzerne damit eine goldene Nase?

Nadine Brauchli, Bereichsleiterin Energie beim Verband der Schweizerischen Elektrizitätsunternehmen, stellt das in Abrede: «Überdurchschnittliche Exporte bedeuten nicht automatisch überdurchschnittliche Gewinne. Die Gewinne sind abhängig von den Marktpreisen, die dann herrschen. Die Marktpreise waren in den letzten Monaten aber sehr moderat und in keiner Weise vergleichbar mit den Preisen, die wir in der Energiekrise hatten.»

Diagramm der Stromexporte der Schweiz mit Rekordwerten 2024.
Legende: SRF

In Zukunft wird das Unterwerk im aargauischen Laufenburg wohl noch stärker als Drehscheibe des europäischen Stromnetzes genutzt, denn mit dem Ausbau der Solarenergie und der Wasserkraft wird im Sommer noch mehr Strom produziert, der im Inland nicht sofort verbraucht werden kann und deshalb ins Ausland geliefert wird.

Tagesschau, 13.10.2024, 18:00 Uhr

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