- Die Schweizerische Nationalbank (SNB) belässt den Leitzins auf 1.75 Prozent.
- Nach fünf aufeinanderfolgenden Zinserhöhungen tastet die Schweizerische Nationalbank den Leitzins nicht mehr an.
- Für eine Entwarnung sei es aber noch zu früh.
Die in den letzten Quartalen deutlich gestraffte Geldpolitik wirke dem immer noch vorhandenen Inflationsdruck entgegen, teilt die SNB mit. Sie schliesse aber nicht aus, dass weitere Zinserhöhungen nötig werden könnten. Die SNB werde daher die Entwicklung der Inflation in den kommenden Monaten genau beobachten.
Im Juni 2022 hatte die SNB die Zinsschraube mit einem Schritt um einen halben Prozentpunkt erstmals seit 15 Jahren wieder etwas angezogen, danach folgten bis im Juni 2023 vier weitere Zinsschritte. Seit der letzten geldpolitischen Lagebeurteilung der SNB im Juni ist die Teuerung in der Schweiz leicht gesunken. Sie lag zuletzt mit 1.6 Prozent wieder innerhalb des SNB-Zielbandes von 0 bis 2 Prozent.
Im Ausland haben die wichtigsten Notenbanken zuletzt unterschiedliche Entscheide getroffen. Während die US-Notenbank Fed ihre Zinspause verlängerte, hat die Europäische Zentralbank vergangene Woche ihre Leitzinsen auf 4.5 Prozent angehoben.
Fokus bleibt auf Preisstabilität
Es bestehe eine gewisse Unsicherheit darüber, wie stark die bisherige Straffung der Geldpolitik die Inflation weiter abschwächen werde, sagte SNB-Präsident Thomas Jordan an der Pressekonferenz. Mit dem jüngsten Entscheid trage man diesen Unsicherheiten Rechnung. «Unser Fokus bleibt dezidiert auf der Gewährleistung der Preisstabilität», betonte der SNB-Chef. «Wir werden nicht zögern, unsere Geldpolitik, falls nötig, weiter zu straffen, um die Inflation nachhaltig unter 2 Prozent zu halten», sagte er.
Die SNB geht davon aus, dass sich die Teuerung in der Schweiz nach der heute kommunizierten Zinspause nur langsam zurückbilden wird. Erst ab 2025 dürfte sie nachhaltig unterhalb der 2-Prozent-Schwelle liegen. Konkret erwartet die SNB für das laufende dritte Quartal zwar eine Inflationsrate von nur 1.7 Prozent, wie sie am Donnerstag anlässlich der geldpolitischen Lagebeurteilung mitteilte. Dieser Rückgang sei vor allem auf eine geringere Teuerung bei importierten Waren und Dienstleistungen zurückzuführen.