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Teurere Schokolade Die meisten Kakao-Bauern haben nichts von den hohen Preisen

Kakao ist rar und teuer. Doch Bäuerinnen erhalten trotzdem nicht mehr Geld – weil der Staat den Preis festlegt.

Bei Lindt & Sprüngli herrscht Freude. Der Zürcher Schokoladenhersteller hat im vergangenen Geschäftsjahr einen höheren Gewinn erzielt, obwohl die Preise wichtiger Rohstoffe gestiegen sind. Allen voran jener von Kakao: Dieser hat sich im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt, weil es wegen Wetterkapriolen grosse Ernteausfälle gab.

Für Lindt & Sprüngli kein grosses Problem. So hat sich der Konzern ein grosses Kakao-Polster zugelegt. «Wir haben unsere Lagerhäuser physisch mit Kakao gefüllt, weil wir Sorge hatten, dass wir die Qualitäten, die wir benötigen, in dem Ausmass nicht kriegen», sagt Lindt & Sprüngli-Chef Adalbert Lechner. Zudem habe sich das Unternehmen gegen steigende Rohstoff-Preise abgesichert.

Teurerer Goldhase

Nicht zuletzt hat bei der Gewinnsteigerung auch eine Preiserhöhung geholfen. Weltweit hat Lindt & Sprüngli die Preise um 10.1 Prozent erhöht. Vor allem bei Geschenkartikeln wie den Goldhasen seien Preiserhöhungen einfacher durchzusetzen, so der Lindt & Sprüngli-Chef.

So haben auch Detailhändler in der Schweiz die Regalpreise für Schokolade erhöht. Im Schnitt stiegen diese im letzten Jahr um 5.3 Prozent, wie der Branchenverband Chocosuisse bestätigt.

Die Preise in der Elfenbeinküste und Ghana sind bereits vor dem grossen Anstieg festgelegt worden. Das heisst, diese Bauern bekommen immer noch diesen festgesetzten Preis vom letzten Herbst.
Autor: Andrea Hüsser Geschäftsleiterin Good Chocolate Hub

Höhere Preise in den Läden und bei den Verarbeitern – haben auch die Kakaobäuerinnen in Ghana und der Elfenbeinküste etwas davon? Nur die wenigsten, sagt Rohstoff-Expertin Andrea Hüsser, die auch als Geschäftsleiterin beim Good Chocolate Hub amtet. «Die Preise in der Elfenbeinküste und Ghana sind bereits vor dem grossen Anstieg festgelegt worden. Das heisst, diese Bauern bekommen immer noch den festgesetzten Preis vom letzten Herbst.» Und dieser liege ein Drittel unter dem Weltmarktpreis.

Mit den administrierten Preisen wollen sich die Staaten einen Teil des Kakao-Geschäfts sichern. «Der Preis wird in diesen beiden Ländern staatlich festgelegt, um die Kakaobäuerinnen und -bauern abzusichern und dem Staat ebenfalls ein gesichertes Einkommen zu garantieren», sagt Hüsser. Den hohen Anstieg hatten die Regierungen dabei nicht vorwegnehmen können.

Besser geht es Bauern in Lateinamerika

Profitieren könnten Kakao-Bauern und -Bäuerinnen in Ländern ohne administrierte Preise. Das ist in Südwestasien, auch zum Teil in Lateinamerika oder in den Nachbarländern der beiden Hauptanbauländer Ghana und Elfenbeinküste der Fall. «Dort gibt es wenige Bauern, die davon tatsächlich profitieren können», so Hüsser.

Anzunehmen ist, dass Ghana und die Elfenbeinküste in diesem Jahr höhere Preise festlegen werden. Allerdings sind die Aussichten für die kommende Ernte wieder besser. So wird erwartet, dass der Kakaopreis im Herbst eher wieder sinken wird.

Für die Konsumentinnen und Konsumenten gibt es allerdings noch keine Entwarnung. Lindt & Sprüngli hat jedenfalls bereits weitere Preisaufschläge in Aussicht gestellt.

Kinderarbeit: Lindt & Sprüngli gelobt Besserung

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Kinderarbeit auf Kakao-Plantagen ist Realität. Auch Lindt & Sprüngli war kürzlich davon betroffen, wie ein Bericht der Rundschau aufdeckte.

Nun gelobt das Unternehmen Besserung. Fast drei Viertel des Kakaos habe der Konzern im vergangenen Jahr über eigene oder externe Nachhaltigkeitsprogramme bezogen. Ziel sei es, diesen Anteil bis 2025 auf 100 Prozent zu steigern.

Damit wolle Lindt & Sprüngli unter anderem die Einkommen der bäuerlichen Haushalte steigern.

Tagesschau, 05.03.2024, 19:30 Uhr;kobt

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