- UBSler-CEO Ralph Hamers wurde in seinem ersten Volljahr als Chef der UBS mit 11.5 Millionen Franken entschädigt. Sein Vorgänger Sergio Ermotti verdiente 2020 in zehn Monaten noch 13.3. Millionen Franken.
- Nebst Löhnen schlug bei der Grossbank die Schadenersatzzahlung an den französischen Staat in der Höhe von 800 Millionen Franken zu Buche. Die Summe fiel im Rahmen des französischen Steuerverfahrens gegen die UBS an.
- Dennoch hat die Bank weiterhin hohe Rückstellungen für offene Rechtsfälle in den Büchern. Diese haben sich im vierten Quartal wegen des Steuerstreits in Frankreich weiter erhöht.
Die Führungskräfte der UBS haben 2021 weniger verdient als im Vorjahr, da ihre Boni tiefer ausfielen. Dies aufgrund des Verlustes von 861 Millionen US-Dollar, den die UBS infolge des Zusammenbruchs des US-Fonds Archegos Capital erlitten hatte, teilt die Bank in einem Communiqué mit.
Die Vergütung des gesamten Vorstands sank um 7.7 auf 107.8 Millionen Schweizer Franken im Jahr 2021, gegenüber von 115.9 Millionen Schweizer Franken, die 2020 gezahlt worden sind. Die Summe der leistungsbezogenen Boni für die gesamte Bank stieg jedoch im Jahr 2021 um 10 Prozent auf 3.7 Milliarden US-Dollar, verglichen mit 3.3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020.
Insgesamt bezahlte die UBS ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen im Jahr 2021 mehr Lohn. Auch der Bonustopf war voller. 2021 hatte die Grossbank mit einem Reingewinn von 7.5 Milliarden US-Dollar das beste Ergebnis seit 15 Jahren erzielt.
Tolle Löhne – krasse Bussen
Auf der Sollseite schlugen 2021 Schadensersatzzahlungen in der Höhe von 800 Millionen zu Buche. Die Schweizer Grossbank überwies die Summe an den französischen Staat, wie aus dem Geschäftsbericht des Instituts hervorgeht.
Im Dezember hatte ein französisches Berufungsgericht die UBS der illegalen Geldgeschäfte und der Geldwäsche von Erträgen aus Steuerbetrug schuldig gesprochen und eine Strafe von insgesamt 1.8 Milliarden Euro verhängt. Ein Teil davon ist die Schadenersatzzahlung. Die UBS legte gegen die Strafe Berufung ein. Wird die Bank freigesprochen, erhält sie die 800 Millionen Euro zurück.
Dessen ungeachtet hat die Grossbank UBS hat nach wie vor hohe Rückstellungen für offene Rechtsfälle in den Büchern. Per Ende Dezember 2021 weist das Finanzinstitut Rückstellungen für Rechtsfälle und regulatorische und ähnliche Angelegenheiten im Wert von 2.8 Milliarden US-Dollar aus, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. Sowohl Ende September 2021 als auch vor einem Jahr waren es noch 2.1 Milliarden.
Im letzten Jahresviertel wurden 986 Millionen Dollar an Rückstellungen neu gebildet. Derweil wurden 189 Millionen für ihren Zweck verwendet, während 74 Millionen Dollar an Rückstellungen aufgelöst wurden. Die Differenz entfällt auf Wechselkursbewegungen.
Wie bereits bekannt musste die Grossbank für den Prozess in Frankreich zusätzlich Rückstellungen in Höhe von 650 Millionen Euro verbuchen. Im Dezember war die UBS auch in zweiter Instanz vom Berufungsgericht in Paris wegen unerlaubter Geldgeschäfte und der Beihilfe zur Geldwäsche schuldig gesprochen worden.