In den Tagen vor Weihnachten haben die Kundinnen und Kunden bei Coop herzhaft in die Regale gegriffen – zu Schokolade, Käse und Fleisch, wie Sprecherin Rebecca Veiga sagt: «Bei unseren Kunden und Kunden waren Schmorgerichte, Fondue Chinoise und diverse Edelstücke sehr gefragt. Auch der Raclettekäse und die Käsefondues waren dieses Jahr sehr beliebt.»
Teure Lebensmittel also, was dem Detailhändler Umsatz bescherte. Der erste Blick in die Zahlen zeige: Das ganze Weihnachtsgeschäft liege auf Vorjahreshöhe. «Wir sind damit natürlich sehr zufrieden», sagt Veiga.
Kunden mit mehr Geld im Portemonnaie
Die strengeren Schutzkonzepte, die zu weniger Kundschaft im Laden führten, haben sich mit etwas höheren Budgets ausgeglichen. Das sagt auch Migros-Sprecher Tristan Cerf: «Das Budget viele Leute war ganz anders. Die Kunden haben keine Ferien gemacht und gingen nicht ins Restaurant. Das ändert die Vergleichsmöglichkeiten.»
Migros will noch keine Prognose darüber abgeben, wie der Umsatz ausgefallen ist. Experten gehen aber davon aus, dass Läden, die grosse Lebensmittelabteilungen haben, besser abschneiden. Martin Brown von der Universität St.Gallen stellt für das Weihnachtsgeschäft fest: «Den Händlern im Lebensmittelbereich läuft es gut, weil viele Leute zu Hause sind. Im sonstigen Detailhandel läuft es weniger gut.»
Tiefere Besucherzahl wirkte sich aus
Das bestätigt auch das Berner Warenhaus Loeb. Dessen Chef Ronald Christen sagt, dass seine Lebensmittelabteilung zwar die Umsätze halten konnte. Der Rest des Warenhauses aber habe gelitten. «Beim Weihnachtsgeschäft sind wir uns andere Zahlen gewohnt, als wir heuer mit den Einschränkungen der Besucherzahlen erlebt haben. Das hat uns wehgetan.» Zehn Prozent unter dem Vorjahr liege das Weihnachtsgeschäft, schätzt er.
Auch beim Spielwarenhändler Franz Carl Weber haben die Corona-Schutzmassnahmen vor Weihnachten auf die Umsätze gedrückt und das Wachstum von zehn Prozent von Januar bis November wieder weggerafft. Chef Roger Bühler sagt: «Was wir unter dem Jahr an Boden gutmachten, verloren wir im Dezember innerhalb von zwei Wochen.»
Aufzuholen sei das bei Franz Carl Weber nicht mehr. Andere Warenhäuser hoffen nun auf die nächsten Tage. Denn die letzte Woche im Jahr könne zwar den Dezember nicht ganz kompensieren, aber dank konsumfreudigen Schnäppchenjägern immerhin etwas auffangen.