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Weniger eigenständige Filialen Post arbeitet weiter am Abbau des Filialnetzes

  • Die Schweizerische Post setzt den Abbau ihres Filialnetzes weiterhin wie geplant um.
  • Für die 170 betroffenen Standorte würden derzeit Partner gesucht.
  • Die Gewerkschaft Syndicom kritisiert den Abbau und fordert, dass das bestehende Filialnetz in seiner heutigen Form weiterbetrieben wird.
  • Die Post will ausserdem 100 Millionen Schweizer Franken in ihre Geschäftsstellen investieren, um sie zu modernisieren und für neue Angebote.

Die Veränderungen begründet die Post mit der negativen Entwicklung im Schaltergeschäft. So sei die Zahl der Einzahlungen und aufgegebenen Briefe am Schalter über die Jahre drastisch eingebrochen. «Dieser Trend wird sich in den nächsten Jahren ungebremst fortsetzen», heisst es in einer Medienmitteilung.

«Aufgrund der Mengenrückgänge können wir uns keine 2000 eigenen Filialen leisten», lässt sich Post-CEO Roberto Cirillo zitieren. Um trotzdem für Kundinnen und Kunden präsent zu sein, setzt das Unternehmen auf Partnerfilialen. Nun sucht sie für 170 Geschäftsstellen solche Partner. Den Abbau von 170 Filialen hatte die Post bereits im Mai angekündigt.

«Bis Ende 2028 will die Post für jede dieser 170 Filialen eine Lösung finden», schreibt die Post. Künftig soll das Filialnetz aus rund 600 eigenen Geschäftsstellen und 1400 Läden mit Partnern bestehen. So soll es laut der Post weiterhin «2000 bediente Standorte» geben. Die Post hatte ab Juli jene Kantone und Gemeinden kontaktiert, die von Angebotsanpassungen betroffen sind, und erste Gespräche geführt.

Gewerkschaft übt Kritik

Laut Syndicom sind Randregionen besonders stark vom Abbau der Postfilialen betroffen. «Sie würden damit ihren Zugang zu einer vollwertigen postalischen Grundversorgung verlieren», teilt die Gewerkschaft mit. Mit den Plänen der Post würden zudem mehrere Hundert hochwertige Arbeitsplätze in der ganzen Schweiz unwiederbringlich verloren gehen.

Dass Partnerfilialen in Zukunft die Grundversorgung übernehmen, stelle einen Abbau des Service public dar, kritisiert die Gewerkschaft. Die Grundversorgung solle gestärkt und nicht weiter geschwächt werden. «Syndicom fordert die Politik auf, sich aktiv für die Weiterführung des heutigen Poststellennetzes einzusetzen.»

Beratung per Video

Neben dem Abbau bei den eigenen Filialen will die Post ausserdem 100 Millionen Franken in die bestehenden Geschäftsstellen investieren. Diese seien teils in die Jahre gekommen, heisst es in der Mitteilung. Neben dem klassischen Schaltergeschäft will das Unternehmen auch persönliche Videoberatungen nutzen. Dies werde bereits heute getestet, so die Post.

SRF 4 News, 29.10.2024, 14:30 Uhr ; 

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