Es kommt Bewegung in den Steuerstreit mit den USA. Anscheinend hat die Credit Suisse (CS) neue Erkenntnisse, wie hoch die zu erwartende Busse werden könnte. Das Strafgeld dürfte fällig werden, weil die CS – wie viele andere Schweizer Banken auch – US-Kunden geholfen haben soll, unversteuerte Gelder zu verstecken.
Nun muss die Strafe ausgehandelt werden
Die zweitgrösste Schweizer Bank hat den US-Behörden in Zusammenhang mit diesem Steuerstreit bereits grosse Mengen an Daten zur Verfügung gestellt – Daten zum Geschäft, über Kunden und Mitarbeiter. Der nächste wichtige Schritt hin zu einer Einigung ist die Aushandlung einer Strafe.
Aus dem neusten Geschäftsbericht der CS geht nun hervor, dass die Bank im vierten Quartal des letzten Jahres 468 Millionen Franken für Rechtsstreitigkeiten zurückgestellt hat. 425 Millionen Franken davon stehen in Zusammenhang mit dem US-Steuerstreit, wie die Bank auf Anfrage erklärte.
Verlust statt Gewinn
Die neuen Rückstellungen schmerzen die CS. Sie umfassen immerhin ein Drittel des Jahresgewinns 2013. Das vierte Quartal 2013 hat deshalb nicht mit einem Gewinn abgeschlossen, sondern mit einem Verlust. Andererseits kann die Bank damit verhindern, dass sie das Jahr 2014 mit einem Verlustquartal beginnen muss.
Busse könnte auch 1 Milliarde Franken betragen
Mit den rund 720 Millionen Franken, welche die CS nun insgesamt zur Seite gelegt hat, erhalte man zwar einen Anhaltspunkt, wie viel der Steuerstreit mit den USA die CS kosten könnte, sagt SRF-Wirtschaftsredaktor Iwan Lieberherr. Allerdings könne noch nicht abschliessend gesagt werden, ob das Geld reichen wird.
«Analysten gehen davon aus, dass der Steuerstreit die CS bis zu einer Milliarde Franken oder mehr kosten könnte», betont er. Zum Vergleich: Die UBS musste vor fünf Jahren 780 Millionen Franken bezahlen, um sich in den USA freizukaufen. Und der Tarif der US-Justiz dürfte seither eher gestiegen sein.