Die UBS hat sich im Steuerstreit mit Deutschland mit den Behörden geeinigt. Die Übereinkunft sei im Juli erzielt worden. Sie beinhalte eine Zahlung von rund 300 Millionen Euro, teile die Bank zusammen mit dem Quartalsergebnis mit.
Die Einigung sei ein wichtiger Schritt, der es erlaube, in diesem bedeutenden Markt wieder vorwärts gerichtet zu agieren, schreibt die UBS.
Mittlerweile hätten über 95 Prozent der deutschen UBS-Kunden entweder die Einhaltung der Steuergesetze bescheinigt oder an einem freiwilligen Programm zur Legalisierung der Steuerverhältnisse teilgenommen. Bis Ende Jahr soll der Prozess mit allen deutschen Kunden abgeschlossen sein.
CS bezahlte 150 Millionen
Mit der Zahlung kann die UBS das so genannte Bochumer Verfahren abschliessen. Dieses geht zurück auf eine CD mit Steuerdaten, welche die deutschen Behörden angeblich vor zwei Jahren in die Hände bekamen. Die Bochumer Staatsanwaltschaft hatte daraufhin Ermittlungen wegen Steuerhinterziehung aufgenommen. Dabei war es vergangenen Sommer auch zur Durchsuchung von UBS-Filialen in Deutschland gekommen.
2011 hatten sich bereits Julius Bär und die Credit Suisse mit deutschen Behörden geeinigt – dabei sind 50 Millionen respektive 150 Millionen Euro geflossen.
«In Deutschland suchen immer mehr Bürger den Weg zur Selbstdeklaration», sagt SRF-Korrespondentin Marianne Fassbind. «Auch weil in Deutschland ab 2015 ein härteres Steuergesetz in Kraft treten soll. Deshalb kann man sagen, dass sich der ganze Steuerstreit zwischen der Schweiz und Deutschland durch diesen Weg der Selbstdeklaration in Luft aufgelöst hat.»
UBS schneidet über Erwartungen ab
Die Grossbank gab auch ihr Quartalsergebnis bekannt. Von April bis Juni hat sie ein Viertel weniger Gewinn erzielt als im Quartal davor. Mit 792 Millionen Franken liegt das Ergebnis aber 15 Prozent über jenem des zweiten Quartals des Vorjahres. Die Bank schneidet damit leicht über den Erwartungen der meisten Analysten ab.
Diese waren in einer Umfrage der Finanznachrichtenagentur AWP von einem Quartalsgewinn von 640 bis 780 Millionen Franken ausgegangen. Die Bank selbst spricht von starken operationellen Leistungen aller Sparten und Regionen und hebt insbesondere ihre Fortschritte beim Aufbau von Eigenkapital hervor.
Gewinnsteigerung im Investmentbanking
In der Investmentbank, in der die UBS gemäss ihrer vor nicht ganz drei Jahren gefassten Strategie unprofitable und risikoreiche Sparten aussortiert, stieg der Vorsteuergewinn im Vergleich zum Vorquartal um 36 Prozent auf 579 Millionen Franken.
Den grössten Rückschlag im Vergleich zum Vorquartal musste die UBS bei der Vermögensverwaltungssparte (Wealth Management) hinnehmen, deren Vorsteuerergebnis mit 355 Millionen Franken 43 Prozent tiefer zu liegen kam. Allerdings beinhaltet das Ergebnis auch signifikante Kosten für Rückstellungen in Zusammenhang mit juristischen Verfahren und regulatorischen Anforderungen.
10 Milliarden Neugelder
Ohne diese wäre der Spartengewinn fast 300 Millionen Franken höher ausgefallen. Zudem gelang es der Vermögensverwaltung zwischen April und Juni, unter dem Strich 10,7 Milliarden Franken an Neugeldern anzuziehen. Damit bewegt sich die Bank wachstumsmässig aufs Jahr hochgerechnet ganz oben in der eigenen Zielsetzung.
Tiefer als im Vorquartal fielen auch die Quartalsergebnisse der weiteren UBS-Sparten aus, allerdings war der Rückgang des Vorsteuergewinnes nicht so gross wie jener im Wealth Management.
Eigenkapitalquote weiter gestiegen
Die Eigenkapitalquote (TIER 1 nach Basel III) der Bank stieg im Lauf des zweiten Quartals von 13,2 auf 13,5 Prozent. Damit konnte die UBS die Quote über der 13-Prozent-Schwelle halten, was insbesondere die Aktionäre freuen dürfte, weil die Bank diese Schwelle als Voraussetzung für die Ausschüttung einer höheren
Dividende genannt hat.
UBS-Chef Sergio Ermotti bezeichnet das Quartalsergebnis angesichts des Marktumfeldes, das sowohl für die Kunden als auch für die gesamte Branche nach wie vor anspruchsvoll sei, als stark. Zudem habe man weitere Schritte zur Beilegung von Rechtsstreitigkeiten unternommen und Positionen in Geschäften, aus denen man aussteige, noch stärker abgebaut.