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Iglubau Schuften für ein Haus im Schnee – ein besonderes Winterabenteuer

Liegt im Flachland Schnee, kann das Abenteuer vor der Haustüre beginnen. Aus Schnee lassen sich nicht nur Schneemänner bauen. Es könnte auch eine Schneefrau sein. Den Fantasien sind keine Grenzen gesetzt. Für den Bau eines Iglus lohnt es sich aber, etwas weiter zu reisen. Denn für ein professionelles Iglu braucht es viel Schnee! Outdoor-Reporter Marcel Hähni ist als Iglubauer unterwegs.

Marcel Hähni

SRF-1-Outdoor-Reporter

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Marcel Hähni, Jahrgang 1970, ist Redaktor und Produzent bei Radio SRF 1 und ausgebildeter Wander- und Schneeschuh-Wanderleiter. Regelmässig berichtet er auf der News App, auf srf1.ch und am Radio über seine neuesten Abenteuer und verrät Tipps und Tricks für die Outdoorwelt.

Wer sich schon einmal an den Bau eines Iglus gewagt hat, der weiss, hier fliesst Schweiss. Und: Es funktioniert nur, wenn alle zusammenarbeiten und die Aufgaben klar verteilt sind. Die einen schneiden Blöcke aus dem Schnee, die anderen transportieren sie zum Bauplatz und mindestens zwei weitere Personen bauen das Iglu.

Dabei ist es wichtig, dass die Blöcke im richtigen Winkel platziert werden. Das Iglu schliesst sich gegen oben. Der Baumeister bleibt im Iglu und verlässt diesen erst, wenn der letzte Schnee-Block die Kuppel schliesst.

Ich habe insgesamt erst drei Iglus gebaut. Am Julier, unter dem Piz Güglia, in meiner Wanderleiter-Ausbildung und dann zusammen mit Gästen am Kerenzerberg und im Hoch Ybrig. Alle drei Iglus sind ganz unterschiedlich herausgekommen.

Dass es in einem Iglu eiskalt ist, stimmt nicht.
Autor: Marcel Hähni Outdoor-Reporter

In jedem der drei hätte man übernachten können, was die meisten Neo-Iglubauer dann am Schluss doch nicht machten. In einem Iglu ist es zwar gemütlich, aber es kann eng werden. Für Personen mit Platzangst, sogenannte Agoraphobiker, ein Problem.

«Dass es in einem Iglu eiskalt ist, stimmt nicht.» Die Temperaturen liegen meistens über null Grad, auch wenn draussen tiefe Minusgrade herrschen. Aufgewärmt wird mit einer Kerze, die auch sicherstellt, dass genügend Sauerstoff vorhanden ist.

«Für ein Iglu, indem vier Personen Platz haben, rechnet man mit vier bis fünf Stunden Arbeit», sagt Iglubauer Didi Robisoyer, der mich bei diesem Abenteuer begleitet. Die Arbeit ist streng und man muss bis am Schluss konzentriert arbeiten, damit die Blöcke nicht kippen und die Arbeit umsonst war.

Wer es wagt, in einem Iglu zu übernachten, kann sich vorbereiten. Für die Übernachtung braucht es eine Isoliermatte und einen Schlafsack, der gut isoliert und auch für tiefe Temperaturen geeignet ist.

Feuchte Kleidung sollte gewechselt werden. Damit verhindert man eine Unterkühlung. Die meiste Wärme entweicht über den Kopf. Daher gilt: Mütze auf! Stirnlampe bereithalten, wenn man in der Nacht hinaus muss. Schuhe gehören in die Aussenschicht des Schlafsackes.

Iglu-Bauanleitung

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Schneeblöcke werden zu einem Iglu gebaut.
Legende: So baut man ein Iglu Ein Iglu ist ein aus gleichförmigen Schneeblöcken gebauter Kuppelbau. SRF/ Marcel Hähni
  1. Bauplatz aussuchen. Der Platz solle eben sein und nicht abschüssig und von äusseren Einwirkungen (Lawinen) geschützt sein.
  2. Durchmesser des Iglus im Schnee einzeichnen.
  3. Baumaterial suchen: Altschneedecke oder sonst Schnee stampfen.
  4. Blöcke aussagen. 60x45x15cm
  5. Mit dem Bau beginnen. Der Baumeister bleibt im Inneren des Iglus bis am Schluss. Die Klötze werden mit einem kleinen Winkel nach innen im Kreis aufgebaut.
  6. Igludach mit dem letzten Block schliessen.
  7. Eingang graben. Achtung: Eingang muss tiefer liegen als Liegefläche im Iglu. Siphonbau!
  8. Kleinere Löcher zwischen den Blöcken werden mit Schnee zugedeckt.
  9. Kerze im Iglu bringt Wärme und sichert die Sauerstoffkontrolle
  10. Isoliermatte und Schlafsack. Gute Nacht.

Wer in der Nacht auf die Toilette muss, hat die Wahl, in eine Pet-Flasche zu urinieren oder den warmen Schlafsack zu verlassen. Hier sind die Männer etwas im Vorteil!

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Zwei Wanderer laufen den Berg hoch. Im Vordergrund ist eine weiss-rot-weisse Wanderwegmarkierung auf einem Stein.
Legende: Wanderrouten und Ausflugstipps für jeden Geschmack Ob leicht oder anspruchsvoll – hier werden alle fündig. Keystone/Alessanro della Bella

Hier geht es zu den tollsten Ausflugstipps und den schönsten Wanderungen von SRF-1-Outdoor-Reporter Marcel Hähni. Fündig werden auch Ferienhungrige mit Outdoor-Ambitionen in der Schweiz.

Radio SRF 1, 12.02.2025, 08:40 Uhr

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