Auslandreisen via SBB zu buchen, finden viele kompliziert. Das zeigt ein Beitrag des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso». Die von der SBB angepriesenen Spartickets finde man kaum, bemängeln SBB-Kundinnen und -Kunden. Und auch der Buchungsvorgang für Zugreisen ins Ausland sei nicht ganz einfach.
Die SBB ist sich bewusst, dass es bei Reisen ins Ausland noch Potenzial gibt, und sagt, sie arbeite mit den anderen europäischen Bahnen an einem einheitlichen und übersichtlichen System. Wann es so weit ist, ist noch unklar.
So kommt man an günstige Tickets
Auf eine Buchung bei der SBB verzichten muss man aber nicht. Buchen kann man online, im Bahnreisezentrum oder via SBB-App. Tickets gibt es in alle Nachbarländer der Schweiz, in die Benelux-Staaten, nach Dänemark, Tschechien – oder auch in die Städte London und Barcelona. Nachtzüge kann man noch nicht in der App buchen. Am günstigsten sind Tickets zu Randzeiten oder an Tagen, an denen weniger Leute unterwegs sind, wie dienstags oder mittwochs.
Reisezentrum der Forchbahn als Alternative
Wem das Buchen via SBB zu umständlich ist, der kommt auch anderweitig zu seinen Zugtickets ins Ausland: Im letzten Jahr verkaufte etwa das Reisezentrum auf der Forch im Kanton Zürich rund 20'000 internationale Zugtickets. Fast doppelt so viele wie im Jahr zuvor. Gegen eine Gebühr von zehn Franken pro Viertelstunde kann man sich telefonisch oder vor Ort beraten lassen.
Onlineberatung und Pop-up-Store von Simple Train
Auf der Schweizer Onlineplattform Simple Train kann man sein internationales Zugticket zu jedem Bahnhof in Europa direkt buchen. Dies gilt auch für Tickets für den Hund, das Velo oder für Gruppen. Möglich sind auch Kombi-Reisen mit Zug und Fähre, zum Beispiel nach Sardinien oder Albanien.
Mit dem automatischen Buchungstool fallen keine Zusatzgebühren an, bei einer individuellen Beratung zahle man 5 bis 18 Prozent Beratungsgebühr, schreibt Simple Train. Wie hoch die Gebühr letztendlich ist, hängt von der Höhe der Ticketpreise ab: «Je teurer die Reise, desto kleiner ist die Gebühr.» Auf der Website seien die Ansätze transparent ersichtlich. Hinzu kommt eine Anzahlung von 25 Franken, welche bei einer Buchung wieder abgezogen wird. Bucht man die Reise jedoch nicht, muss man die 25 Franken zahlen.
Ab 29. April bis Ende Juni gibt es beim Bahnhof Zürich Wipkingen auch einen Pop-up-Schalter von Simple Train. Dort kann man sich persönlich beraten lassen. Dabei fällt die Anzahlung von 25 Franken weg, nicht aber die Beratungsgebühr.
Zugreservation bei Interrail-Reisen
Wer einen Interrail-Pass kauft, plant möglicherweise seine Reise spontan. Wichtig zu wissen: Fernverkehrszüge muss man in zahlreichen Ländern dennoch reservieren. Auf der Internetseite von Interrail und der entsprechenden App findet man diverse Informationen zu Zugverbindungen und Reservationen und kann diese auch vornehmen.