Für die Natur ist «Mission B» schon heute eine kleine Erfolgsgeschichte. Die Bevölkerung macht in allen Landesteilen engagiert mit und das Interesse für die Pflanzen und Tiere vor der eigenen Haustüre ist gross. Seit dem Start am 18. März 2019 sind Flächen aus rund 5700 Projekten auf der Plattform missionb.ch eingetragen worden. Verteilt auf über 1500 Gemeinden der Schweiz.
Eine detaillierte Umfrage der ZHAW hat nun die Erschaffer und ihre Flächen genauer unter die Lupe genommen. An der Umfrage haben sich 869 Personen beteiligt (Deutschschweiz: 599 | Romandie: 236 | Tessin: 34).
Die Umfrage stammt von Sabrina Stettler, Studentin in Umweltingenieurwesen an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW, und ist Teil ihrer Bachelorarbeit, die sie im Januar abschliessen wird. Für diesen Beitrag beurteilt sie die Resultate und deren Bedeutung für die Biodiversität im Siedlungsraum.
Wo leben die aktiven «Mission B»-GärtnerInnen?
Am aktivsten sind die Menschen in den Kantonen der Ostschweiz, in Fribourg und in Zürich. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl wurde in diesen Kantonen am meisten Fläche eingetragen.
Die Flächen sind regelmässig und entsprechend der Siedlungsdichte über die gesamte Schweiz verteilt. Die Hälfte der Flächen ist zwischen 10 und 100m² gross, rund 40 Prozent sind kleiner als 10m², die restlichen 10 Prozent sind grösser als 100m².
Wer steckt hinter all den neu geschaffenen Flächen?
Die allermeisten Flächen sind dem Engagement von Privatpersonen zu verdanken. Über 90 Prozent stammen von Einzelpersonen oder Familien. Doch bei «Mission B» machen auch Gemeinden, Unternehmen, Organisationen, Schulen und Landwirtschaftsbetriebe mit.
Schaut man sich die Altersverteilung der Teilnehmerinnen an, so zeigt sich eine auffallend regelmässige Verteilung. Drei Viertel aller Teilnehmerinnen sind zwischen 30 und 50 Jahre alt.
Was motiviert die Menschen, bei «Mission B» mitzumachen?
Im Rahmen der Studie wurden die Teilnehmenden gefragt, warum sie bei «Mission B» mitmachen. Hier eine Auswahl von Antworten.
-
Bild 1 von 5. Bildquelle: SRF.
-
Bild 2 von 5. Bildquelle: SRF.
-
Bild 3 von 5. Bildquelle: SRF.
-
Bild 4 von 5. Bildquelle: SRF.
-
Bild 5 von 5. Bildquelle: SRF.
Wie sind die «Mission B»-Flächen beschaffen und nützen sie der Biodiversität?
Eine Vielfalt einheimischer Pflanzen begünstigt einheimische Insekten und von diesen profitieren wiederum Vögel, Reptilien und viele andere Tierarten. Mehr als ein Drittel der Teilnehmerinnen und Teilnehmer geben an, dass auf ihrer Fläche über 20 Pflanzenarten wachsen. Zudem geben ebenso viele an, dass es sich bei allen Pflanzen auf der Fläche um einheimische Pflanzen handelt.
Neben den einheimischen Pflanzen und ihrer Anzahl sind auch die Strukturen auf der Fläche und deren Pflege wichtig. Fast alle TeilnehmerInnen geben an, dass auf ihrer Fläche insektenfreundliche Blumen wachsen (91,5%). Aber auch Strukturen wie Steinhaufen, Asthaufen, Sträucher und Nisthilfen sind auf den Flächen zu finden.
-
Bild 1 von 5. Fast auf allen Flächen finden sich insektenfreundliche Blumen. Sie bieten insbesondere bestäubenden Insekten Nahrung in Form von Nektar und Pollen. Bildquelle: SRF.
-
Bild 2 von 5. Mehr als ein Drittel aller Teilnehmenden geben an, Nistplätze für Vögel und Insekten anzubieten. Das ist ein klares Indiz, dass beim Anlegen der Flächen die Förderung der tierischen Gartenbewohner im Vordergrund steht. Bildquelle: SRF.
-
Bild 3 von 5. Auf einem Drittel aller Flächen wachsen Sträucher. Einheimische Sträucher bieten Lebensraum und Nahrung in Form von Blüten und Beeren. Dornentragende Sträucher wie Weiss- und Schwarzdorn, aber auch Wildrosen sind für Vögel attraktiv, weil sie dort vor Fressfeinden geschützt nisten können. Bildquelle: SRF.
-
Bild 4 von 5. Steinhaufen sind insbesondere für Reptilien wie Blindschleichen, Mauer- oder Zauneidechsen wichtig. Sie sollten mit insektenfreundlichen Pflanzen kombiniert werden, damit die Reptilien, die sich von Insekten ernähren, auch Nahrung finden. Bildquelle: SRF.
-
Bild 5 von 5. Auf über einem Viertel der Flächen liegen Asthaufen. Sie dienen beispielsweise Insekten aber auch grösseren Tieren wie Erdkröten oder Igeln als sicherer Platz zum Überwintern. Bildquelle: SRF.
Persönliche «Mission B»-Erlebnisse
Im Rahmen der Studie wurden die Teilnehmenden gefragt, ob sie durch die Erschaffung von naturnahem Lebensraum etwas besonderes erlebt haben. Hier eine Auswahl von Antworten.
-
Bild 1 von 5. Bildquelle: SRF.
-
Bild 2 von 5. Bildquelle: SRF.
-
Bild 3 von 5. Bildquelle: SRF.
-
Bild 4 von 5. Bildquelle: SRF.
-
Bild 5 von 5. Bildquelle: SRF.