Es war kalt gestern in Washington bei der Amtseinführung von Joe Biden. 4 Grad und sehr windig. Man musste sich warm anziehen, um nicht zu frieren.
Das tat auch Bernie Sanders, Senator aus Vermont, 79 Jahre alt und ehemaliger Konkurrent von Joe Biden um die Präsidentschaftsnomination der Demokraten.
Das Bernie-Meme ist geboren
Aber Bernie, wie ihn seine vielen, oft jungen Fans liebevoll nennen, stach aus der Menge der Inaugurationsgäste heraus. Während die meisten elegante, lange Mäntel trugen, sass Bernie auf seinem Stuhl, in eine grüne Jacke eingemummelt, die auch gut zum Trekking geeignet wäre. Seine Hände mit dicken Fäustlingen vor der Kälte geschützt und die Arme eng um seinen Körper geschlungen.
Ein Bild, das die herrschende Kälte veranschaulicht, aber so viel Wärme in die Welt brachte. Das Internet explodierte förmlich mit Bernie-Memes zu seinem «grumpy-chic», seinem «miesepetrigen Stil». Das tönt zwar leise boshaft, ist aber – mehrheitlich – freundlich gemeint.
Bernie mit Forrest Gump, Stalin und Berset
Dutzende von den «Bernies» wurden in ikonische Bilder platziert: Bernie neben Forrest Gump, an der Seite von Stalin, Churchill und Roosevelt auf Jalta oder in einem impressionistischen Gemälde.
Vieles zum Schmunzeln, manches zum Wundern – Internet-Meme halt und trotz Kälte im Bild amüsant und herzerwärmend.
Zu seinen Fäustlingen gibt es übrigens schon länger den Hashtag #berniesmittens. Man weiss sogar, wer hinter den kuschligen Handschuhen steckt: Jen Ellis, eine Lehrerin aus Vermont, die die Fäustlinge aus wiederverwerteter Wolle und recyceltem Plastik strickte und vor zwei Jahren Bernie schenkte.
Die kleine Geschichte neben dem grossen Ereignis, das gestern in Washington über die Bühne ging. Und ein weiterer kleiner Wink, dass die Welt seit gestern vielleicht wieder ein ganz kleines bisschen besser geworden ist.