Die Spoken-Word-Poetin Fatima Moumouni war zu Gast im Literaturclub. Uns verrät sie, welche Bücher auf ihrem Nachttisch darauf warten, fertig gelesen zu werden.
SRF: Ihr liebstes Buch – gibt es das?
Fatima Moumouni: Nein, das wechselt immer wieder. Jedes Mal, wenn ich wieder ein Buch lese, das mich fasziniert, denke ich: «Wow, das ist es jetzt!»
Bei welchen Büchern ist das passiert?
Ich nenne jetzt mal drei: «Half of a Yellow Sun» von Chimamanda Ngozi Adichie. «11/22/63» von Stephen King. «Von der Zunahme der Zeichen» von Senthuran Varatharajah.
Ihr bevorzugter Leseort?
Wenn ich Zeit habe (lacht). Einen konkreten Ort habe ich nicht. Es muss gemütlich sein. Und ich muss den Kopf frei haben.
Mehrere Bücher gleichzeitig? Oder immer eines nach dem anderen?
Sehr oft mehrere Bücher gleichzeitig.
Tausendmal angefangen, immer ist was dazwischengekommen.
Ein Buch, das Ihnen die Liebe zum Lesen eröffnet hat?
«Harry Potter»! Ich war da richtig im Wahn, weil diese Bücher so dick sind. Als Viertklässlerin denkt man da: Wie schaff ich das? Dann hat man das in ein paar Tagen durch und ist richtig stolz. Und dann gibt’s auch noch sieben Stück davon. Das ist richtig gut.
Ein Buch, bei dem Sie zuletzt laut lachen mussten?
Bei Wolf Haas. Irre! Da musste ich sehr oft laut lachen. Oder kichern.
Eine Leseleiche – ein Buch, das Sie niemals beenden?
Angefangen hat es mit «Die Leiden des jungen Werther». Drei Mal hab ich angefangen, nie hab ich es fertig gelesen. Genauso wie Hesses «Der Steppenwolf». Und jetzt aktuell Assaf Gavron: «Achtzehn Hiebe». Das habe ich tausendmal angefangen – und immer ist was dazwischengekommen.
Ein Buch, das Sie gerne verschenken?
«Der Ursprung der Welt» – der Comicband von Liv Strömquist über das Zentrum des weiblichen Lustempfindens.
Ein Buch, das Sie gerne Kindern vorlesen?
Ich will eigentlich selbst eins schreiben. Ich mag sehr gerne die «Good Night Stories for Rebel Girls». Das sind kurze Stories über starke Frauen aus Geschichte, Wissenschaft, Business und so weiter.
Ein Buch, dem Sie mehr Leser wünschen?
Ich habe vor kurzem ein Buch eines südafrikanischen Autors gelesen, «Little Suns» von Zakes Mda. Ich hätte mir gewünscht, dass es mehr Leute gelesen hätten, damit ich mit ihnen darüber reden kann.
Ein Buch, das das Thema Rassismus gut auf den Punkt bringt?
Das vorletzte Buch von Chimamanda Ngozi Adichie – «Americanah». Und «Exit Racism» von Tupoka Ogette. Sie gibt Rassismus-Workshops und teilt ihre Erfahrungen daraus.
Das Gespräch führte Markus Tischer.