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Ein bisher flauer Abstimmungskampf
Aus HeuteMorgen vom 13.05.2022. Bild: Keystone/Archiv
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Flauer Abstimmungskampf Was sind die Gründe für die bisher tiefe Stimmbeteiligung?

Bislang beobachte man wenig Inserate und Medienberichte und zudem dominiere der Krieg in der Ukraine die Medienwelt. Das sagen ein Politik- und ein Medienwissenschaftler.

Die Wahrnehmung, dass der Abstimmungskampf zum Transplantationsgesetz, zum Filmgesetz und zur Frontex-Vorlage ziemlich flau ist, deckt sich mit Untersuchungen von Medienbeobachterinnen und Politbeobachtern.

So sagt Marc Bühlmann, Politikwissenschaftler an der Universität Bern: «Die drei Vorlagen gehören bei den Inseraten relativ klar zu den Schlusslichtern. Auch, was die Zeitungsberichterstattung anbelangt, sind sie doch deutlich unter dem Mittelwert.»

Andere Themen im Vordergrund

Im langjährigen Vergleich gab es also weniger Medienberichte. Linards Udris, Medienwissenschaftler an der Universität Zürich, nennt den Hauptgrund dafür: «Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Parteien selbst keine intensive Kampagne betreiben.»

Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Parteien selbst keine intensive Kampagne betreiben.
Autor: Linards Udris Medienwissenschaftler

Weil sich die grossen Parteien wenig für oder gegen die Gesetze engagieren, berichten also die Medien nicht intensiv über die Abstimmungsvorlagen. Ohnehin dominiere momentan ein anderes Thema, sagt Marc Bühlmann.

Der Krieg in der Ukraine ist in dem Sinne eine Konkurrenz in der Medienaufmerksamkeit.
Autor: Marc Bühlmann Politologe

Der Politologe erläutert: «Der Krieg in der Ukraine ist in dem Sinne eine Konkurrenz in der Medienaufmerksamkeit. Das hat sicher auch dazu geführt, dass die Printmedien diesen Abstimmungsvorlagen weniger Aufmerksamkeit gewidmet haben.»

Müde von vergangenen Abstimmungen

Der Krieg ist erneut ein dominantes Thema, und dies nach einer innenpolitisch aufwühlenden Zeit, wie Medienwissenschaftler Linards Udris sagt: «Wir hatten gerade letztes Jahr einige sehr intensive Abstimmungskämpfe wie die sogenannten Agrarinitiativen oder auch das Covid-Gesetz.»

Wir hatten gerade letztes Jahr einige sehr intensive Abstimmungskämpfe.
Autor: Linards Udris Universität Zürich

Udris sagt weiter: «Es ist durchaus möglich, dass jetzt einfach mal ein bisschen die Luft draussen ist und auch die Parteien nicht sehr aktiv sind.» Dass der aktuelle Abstimmungskampf die Massen nicht bewegt, zeigt sich auch bei der Stimmbeteiligung.

Die drei Vorlagen gehören bei den Inseraten relativ klar zu den Schlusslichtern.
Autor: Marc Bühlmann Universität Bern

Die grossen Schweizer Städte melden eine unterdurchschnittliche Anzahl von brieflichen Stimmen. Udris und Bühlmann sind sich einig, dass man aus dem aktuell mässigen Interesse nicht schliessen dürfe, dass sich die Bevölkerung weniger für Politik interessiere. Bereits im Herbst könnte es wieder anders aussehen.

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Archiv: Stimmbeteiligung bei der Abstimmung vom 13. Februar 2022
Aus Tagesschau vom 13.02.2022.
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HeuteMorgen, 13.05.2022, 06:00 Uhr

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