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Trendsport Mixed Martial Arts Die Extreme des MMA – zwischen Blut, Schweiss und Technik

MMA wird immer beliebter – auch in der Schweiz. Der MMA-Kämpfer Daniel Konrad aka «Swiss Army Knife» trainiert hart für den wohl wichtigsten Moment seiner Karriere. Einblicke in die Welt eines Kampfsportlers, die von Verletzungen, Hoffnung und Disziplin geprägt ist.

Beim Betreten des Kampfsportstudios «Fight Temple» in Regensdorf wird eines schnell klar: Hier wird trainiert – und das intensiv. Auf den weissen Trainingsmatten sammelt sich in kleinen Pfützen der Schweiss.

Daniel Konrad befindet sich im Würgegriff.
Legende: MMA ist eine Kombination verschiedener Kampfsportarten. SRF

Inmitten des Getümmels der Kampfsportler trainiert Daniel Konrad mit seinem nass geschwitzten Vokuhila. An diesem Tag steht der aufstrebende MMA-Kämpfer im Mittelpunkt. Denn es sind nur noch etwa zwei Wochen bis zum grossen Kampf von Daniel aka «Swiss Army Knife».

Was ist MMA?

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Mixed Martial Arts (MMA) ist eine Kampfsportart, die Elemente aus verschiedenen Disziplinen wie beispielsweise Boxen, Ringen, Judo, Karate, Muay Thai und Brazilian Jiu-Jitsu kombiniert. Ziel ist es, den Gegner durch Schlag-, Tritt-, Wurf- und Grifftechniken zu besiegen. Was sonst ein Tabu ist, ist hier erlaubt: Auch im Bodenkampf darf geschlagen und teilweise auch getreten werden. MMA findet meist in einem achteckigen Käfig statt und unterliegt klar definierten Regeln. Beispielsweise sind Kopfstösse, in die Augen stechen oder Schläge auf den Hinterkopf oder die Wirbelsäule verboten.

Der 28-jährige Schweizer wird in Newcastle, England, bei den «Cage Warriors», einem europäischen Kampfveranstalter, einen Kampf bestreiten. Es könnte Daniels Durchbruch werden, denn hier kann er sich auf einer internationalen Bühne präsentieren.

Daniel im «Shark Tank»

Daniel trainiert so kurz vor seinem Kampf unter anderem im sogenannten «Shark Tank». Dieser ist eine intensive Trainingsmethode, bei der ein Kämpfer kontinuierlich gegen frische Trainingspartner antritt. Daniel bekommt dabei keine Pause, bis zur Erschöpfung.

Daniel Konrad mit leichten Verletzungen im Gesicht.
Legende: Daniel Konrad mit leichten Verletzungen im Gesicht. SRF

Nach den Trainingsintervallen atmet Daniel tief durch, sein Gesicht bleich, an der rechten Augenbraue ein kleiner Schnitt, aus dem Blut tritt. Sein Trainer, Edin Zrno, redet besonnen, aber bestimmt auf seinen Schützling ein.

Ruhige Jugend

MMA gewinnt zunehmend an Begeisterung. Im Oktober lockte ein Event in Frankfurt rund 59'000 Zuschauer an und brach damit den europäischen Rekord. Auch «DAZN», ein Streaming-Dienst, unterstreicht den Trend und berichtet von einer steigenden Nachfrage in der D-A-CH-Region. Daniel hingegen hat den Sport schon vor etwa zwölf Jahren entdeckt: «Für mich ist es die Königsklasse aller Kampfsportarten. Es bringt alle Disziplinen zusammen.»

Faszination Gewalt

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Gewalt hat Menschen seit jeher in ihren Bann gezogen. Bereits in der Steinzeit hielten Höhlenmalereien die Gefahren der Jagd fest, im antiken Rom kämpften Gladiatoren bis zum Tod. Und auch heute haben Medienberichte sowie Serien oder Filme über Gewalt eine grosse Zuschauerschaft.

Ob in Filmen oder Computerspielen – Gewaltszenen lösen oft körperliche Reaktionen aus. Der Puls kann sich beschleunigen, der Blutdruck kann steigen, und es können Dopamin und Adrenalin freigesetzt werden. Mit anderen Worten: Gewalt kann uns regelrecht in einen Zustand der Erregung versetzen.

Auf MMA ist er aufmerksam geworden durch seinen älteren Bruder. Daniel reflektiert: «Ich hatte die friedlichste Jugend.» Aber mit seinem Bruder habe er früher spasseshalber viel gekämpft. So sei auch seine Faszination für den Kampfsport gewachsen. Heute würde er gerne durch den Kampfsport sein Leben finanzieren.

Der grosse Kampf

Am Kampftag in Newcastle ist Daniel etwas nervös: «Ich lache extra, ich will mich freuen. Du willst hier sein, du bist freiwillig da.» Dies wiederholt der Kampfsportler, um Nervosität in positive Energie umzuwandeln. Sechs Stunden später in der Arena in Newcastle ertönt seine Einlaufmusik. Daniels Blick nimmt den achteckigen Käfig ins Visier. Hierfür hat er lange trainiert, hier will er seinen Gegner, Aiden Lee, besiegen.

In diesem achteckigen Käfig, auch Oktagon genannt, wird Daniel seinen Kampf bestreiten.
Legende: In diesem achteckigen Käfig, auch Oktagon genannt, wird Daniel seinen Kampf bestreiten. SRF

Der Schiedsrichter eröffnet den Kampf, ein kurzes Abklatschen der Kämpfer soll gegenseitigen Respekt zollen und schon prallen die durchtrainierten Körper gegeneinander. Nach knapp drei Minuten umschlingt Daniel seinen Gegner. Tief im Schwitzkasten muss Aiden Lee aufgeben. Daniel «Swiss Army Knife» Konrad gewinnt den Kampf, ohne jeglichen Schaden davongetragen zu haben.

Zwei Tage nach dem Kampf lässt Daniel seine Begeisterung für den Kampfsport durchblitzen: «Der Kampf war fast zu easy. Je härter der Kampf, desto krasser ist das Erfolgserlebnis.»

Daniel scheint nach seinem Kampf praktisch unverletzt.
Legende: Daniel scheint nach seinem Kampf praktisch unverletzt. SRF

Auf die Frage, wie es jetzt weitergeht, antwortet er: «Es geht jetzt zurück ins Training. Ich warte auf den nächsten Kampf.» Es seien ein paar interessante Angebote an ihn adressiert worden. Diese werde er sich jetzt in Ruhe anschauen.

«SRF Impact»

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SRF Virus, 5.12.2024, 9:10 Uhr

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