- Ein gutes Jahr nach dem Terroranschlag auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch hat sich der mutmassliche Attentäter überraschend für schuldig bekannt.
- Der 29-jährige Angeklagte hat laut der Polizei vor dem Gericht in Christchurch die 51 Morde und 40 versuchten Morde zugegeben.
- Zuvor hatte der australische Rassist noch stets erklärt, in allen Anklagepunkten unschuldig zu sein.
Der Termin vor dem Gericht war spontan anberaumt worden. Der Angeklagte wurde per Video zugeschaltet. Nach Medienberichten wurden ihm die Namen aller 51 Getöteten vorgelesen, bevor er nach seiner Schuld gefragt wurde. «Oh, ok, ja, schuldig», sagte er Berichten örtlicher Medien zufolge.
Der Mann soll bis 1. Mai 2020 in Untersuchungshaft genommen werden. Der neuseeländischen Polizei zufolge soll aber kein Urteil gesprochen werden, solange nicht alle Überlebenden der Tragödie, die wollten, bei der Verhandlung dabei sein könnten. Dies werde aufgrund der Coronavirus-Pandemie längere Zeit nicht möglich sein.
Der Grund für den Sinneswandel des Attentäters ist nicht klar. Das Schuldeingeständnis bedeutet, dass es nun keinen Prozess zu dem Anschlag auf die beiden Moscheen in Christchurch geben wird. Der Prozess hätte Anfang Juni beginnen sollen.
Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern sagte am Donnerstag, den Überlebenden und Hinterbliebenen bringe das Schuldeingeständnis ein gewisses Mass an Erleichterung. Ihnen bleibe nun «die Qual eines Prozesses» erspart. Die Behörden hatten zudem befürchtet, dass der Täter den Prozess als Plattform missbrauchen könnte, um seine rassistische Weltanschauung weiter zu propagieren.