- In Deutschland darf AfD-Politiker Maximilian Krah nicht mehr an Wahlkampfveranstaltungen seiner Partei auftreten.
- Das hat die AfD entschieden, wie deutsche Medien berichten.
- Maximilian Krah ist Spitzenkandidat der AfD bei den Europawahlen Anfang Juni.
Der Bundesvorstand habe ein Auftrittsverbot für Krah verhängt, bestätigte ein Parteisprecher eine Meldung der «Bild»-Zeitung.
Aussagen über NS-Zeit sorgten für Kritik
Krah erklärte selbst auf der Plattform X, er verzichte auf weitere Wahlkampfauftritte und trete als Mitglied des Bundesvorstands zurück. Hintergrund sind umstrittene Äusserungen Krahs zur SS und ein darüber entbrannter Streit mit der französischen Rechtspartei Rassemblement National.
Der Rassemblement National hatte im Nachzug angekündigt, künftig nicht mehr in einer Fraktion mit der AfD im Europaparlament zusammenarbeiten zu wollen. RN-Parteichef Jordan Bardella begründete die Entscheidung seiner Partei im Sender TF1: «Ich denke, dass die AfD, mit der wir im Europäischen Parlament seit fünf Jahren zusammengearbeitet haben, Linien überschritten hat, die für mich rote Linien sind.»
Nach der Wahl werde man deshalb neue Verbündete haben und nicht mehr an der Seite der AfD sitzen. Auf die Frage, welche der beiden Parteien die Fraktion verlassen werde, sagte Bardella, die Fraktionen würden nach der Wahl wieder auf Anfang gesetzt.
Der Rassemblement National distanziert sich
Wie es nun mit dem Europawahlkampf der AfD weitergeht, ist unklar. Auch die Nummer zwei auf der Europaliste, Petr Bystron, soll wegen staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen nach dem Willen der Parteispitze nicht mehr auftreten.
Die AfD arbeitet im Europaparlament mit dem Rassemblement National, der italienischen Lega und der österreichischen FPÖ in der Fraktion ID zusammen. Schon seit Längerem gibt es zwischen der AfD und dem RN Unstimmigkeiten. Nach den Enthüllungen des Medienhauses Correctiv über ein Rechtsradikalen-Treffen in Potsdam im Januar hatte Le Pen deutliche Kritik geäussert.
Der deutsche Verfassungsschutz (Inlandsgeheimdienst) stuft die AfD als rechtsextremistischen Verdachtsfall ein. In nationalen Umfragen lag sie um die Jahreswende über 20 Prozent, derzeit notiert sie bei 16 bis 18 Prozent. Die Europawahl am 9. Juni wird für die deutschen Parteien zum realen Kräftemessen auf nationaler Ebene seit der Bundestagswahl 2021.