Worum geht es? Die Christlich demokratische Partei Deutschlands (CDU) trifft sich zu einem dreitägigen Parteitag in Berlin. Es sei ein «historischer Parteitag», wie CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann sagte. Heute hat die CDU einen neuen Vorstand gewählt, am Dienstag verabschiedet sie ein neues Grundsatzprogramm, und am Mittwoch startet sie den Wahlkampf für die Europawahl. Die CDU gilt neben der SPD als eine der grössten Volksparteien Deutschlands der Nachkriegsgeschichte.
Wie steht es um die Partei im Moment? Zurzeit ist die CDU in der Rolle einer Oppositionspartei. Sie stellte von 2005 bis 2021 mit Angela Merkel die Bundeskanzlerin. In der letzten Bundestagswahl 2021 wurde sie zweitstärkste Partei Deutschlands, hinter den Sozialdemokraten. Chef der Partei ist Friedrich Merz.
Programmentwurf der CDU
Was will die CDU in ihrem vierten Grundsatzprogramm? Die CDU schreibt in einer Zusammenfassung ihrer Ziele auf der Website zum Parteitag: «Wir wollen Sicherheit geben. Wir wollen ein gerechtes Miteinander. (…) Dazu gehört auch ein moderner Staat, der schneller, unbürokratischer und schlanker ist.» SRF-Deutschlandkorrespondentin Simone Fatzer beschreibt die geplante Veränderung im Grundsatzprogramm so: «Es ist eine klare Distanzierung vom Mitte-Kurs von Angela Merkel, geprägt vom wirtschaftsliberalen, konservativen Kurs von Friedrich Merz.» Es gehe zum Beispiel um eine verschärfte Migrationspolitik, um die deutsche Leitkultur und um die Relativierung der Abkehr von Kernenergie.
Ist Parteichef Friedrich Merz der nächste Kanzlerkandidat? Das sei schwierig zu sagen, so die Korrespondentin. Sie selbst würde nicht alles auf Friedrich Merz als Kanzlerkandidat verwetten. Er sei bei Frauen unbeliebt, bei jungen Menschen auch, wie Umfragen zeigten. Auch die urbanen-modernen Konservativen spreche er wenig an. Und: «Er hat eine autoritäre Seite und manchmal populistische Ausrutscher, die zu reden geben».
Wer sind die Konkurrenten von Merz als nächstem Kanzlerkandidat? Hendrik Wüst, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, ist in Umfragen beliebter als Friedrich Merz. Auch der Ministerpräsident aus Bayern, Markus Söder von der CSU, könnte für eine Überraschung gut sein, sagt die SRF-Korrespondentin.