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Kolumbiens Präsident setzt Kopfgeld aus
Aus Tagesschau vom 30.08.2019.
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Friedensprozess in Gefahr Kolumbiens Präsident kündigt Einsatz gegen Farc-Anführer an

  • Der kolumbianische Präsident Iván Duque hat einen Militäreinsatz gegen mehrere ehemalige hochrangige Farc-Anführer angekündigt.
  • Eine eigens geschaffene Spezialeinheit werde die früheren Chefs der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc) verfolgen.
  • Duque reagierte damit auf die Ankündigung der früheren Farc-Anführer, den bewaffneten Kampf drei Jahre nach dem Friedensabkommen wiederaufzunehmen.

Der kolumbianische Präsident Duque setzte ein Kopfgeld von drei Milliarden Pesos (rund 850'000 Franken) auf die abtrünnigen Guerilleros aus. Die Justiz stellte Haftbefehle gegen die Farc-Dissidenten aus.

Zuvor hatte der ehemalige Farc-Anführer Iván Márquez in einem Video auf der Online-Plattform Youtube die Wiederaufnahme des Kampfes angekündigt. Die frühere Nummer zwei an der Spitze der Farc war seit über einem Jahr untergetaucht. Die kolumbianische Regierung habe den Friedensvertrag mit der Farc verraten, hiess es in der Botschaft weiter.

Auch der in Kolumbien seit Ende Juni gesuchte ehemalige Farc-Anführer Jesús Santrich taucht in dem Video auf. Beide gehörten zu den Farc-Unterhändlern des Friedensabkommens von 2016 mit Kolumbiens Regierung. Die Farc-Kämpfer gaben damals ihre Waffen ab und wandelten sich in eine politische Partei um.

Der frühere Farc-Chef Rodrigo Londoño lehnte die Wiederaufnahme des Kampfes ab. «Die grosse Mehrheit hält sich an die Abmachungen. Trotz aller Schwierigkeiten stehen wir auf der Seite des Friedens», schrieb er auf Twitter.

Die Farc (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia – Ejército del Pueblo «Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens – Volksarmee») hatte ein halbes Jahrhundert lang gegen die Regierung in Bogotá gekämpft – als sozialrevolutionäre, linke bewaffnete Gruppe, die auch Menschen entführte und mit Drogen handelte.

Mehr als 260'000 Menschen wurden in dem bewaffneten Konflikt getötet. Das Friedensabkommen war unter Führung des damaligen kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos ausgehandelt worden. Es beendete den jahrzehntelangen Guerilla-Krieg mit den Farc-Rebellen. Santos' Nachfolger Duque hatte im Wahlkampf jedoch angekündigt, den Vertrag zu ändern. Er hält ihn für zu nachsichtig gegenüber ehemaligen Farc-Mitgliedern.

Audio
Rückschlag für Friedensprozess in Kolumbien
aus Echo der Zeit vom 30.08.2019. Bild: Imago
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