In unmittelbarer Nähe des US-Konsulats in der saudiarabischen Hafenstadt Dschidda hat sich ein Attentäter in die Luft gesprengt. Dieser befand sich auf einem Spital-Parkplatz gegenüber dem US-Konsulat.
Zwei Beamte seien auf den Mann aufmerksam geworden und hätten sich ihm nähert, teilte das Innenministerium in Riad mit. Dann habe er seinen Sprengstoffgürtel gezündet. Die beiden Beamten seien dabei leicht verletzt worden, so das Ministerium.
Noch ist die Identität des Attentäters unklar, ebenso etwaige Verbindungen zu radikalen Gruppen. Die Behörden ermitteln.
Diplomaten besonders gefährdet
Ein Sprecher des US-Aussenministeriums sagte, alle Mitarbeiter des Konsulats seien wohlauf. Das Ministerium bemühe sich, nähere Informationen zu den Vorgängen in Dschidda zu erhalten.
Diplomatische Vertretungen des Landes gelten in Saudi-Arabien als besonders anschlagsgefährdet. Vor einem Jahr hatten die USA ihre Botschaft in Riad und die Konsulate in Dschidda und Dhahran für mehrere Tage mit Verweis auf Sicherheitserwägungen geschlossen.
In den vergangenen beiden Jahren gab es in dem sunnitischen Königreich immer wieder Gewalttaten gegen Sicherheitsbeamte und gegen die schiitische Minderheit, zu denen sich die Terrormiliz Islamischer Staat IS bekennt.
Vereitelte Anschläge im Kuwait
Derweil verkünden die Behörden im Golfemirat Kuwait, sie hätten mehrere geplante Anschläge des IS vereitelt.
Die Polizei nahm nach eigenen Angaben fünf Kuwaiter fest, welche die Planung von terroristischen Anschlägen gestanden haben sollen. Die Anschläge hätten sich gegen eine schiitische Moschee und gegen eine Einrichtung des Innenministeriums richten sollen, teilte das Innenministerium in Kuwait-Stadt mit.
Drei Täter-Zellen
Das Ministerium spricht von drei Täter-Zellen, die enttarnt worden seien. Eine der Zellen habe aus einem kuwaitischen Polizisten und einem weiteren Kuwaiter bestanden. Bei ihnen seien zwei Kalaschnikow-Gewehre und Munition gefunden worden. Beide hätten Anschlagsplanungen gestanden.
Eine zweite Zelle habe aus einer kuwaitischen Mutter und ihrem Sohn bestanden, die in Syrien festgenommen und zurück nach Kuwait gebracht worden seien. Der 28-jährige Sohn habe sein Ingenieur-Studium in Grossbritannien abgebrochen und sich dem IS angeschlossen, nachdem sein Bruder als Kämpfer in den Reihen des IS ums Leben gekommen sei, erklärte das Innenministerium.
Festgenommene sollen IS angehören
Zudem sei ein 18-Jähriger festgenommen worden, der gestanden habe, ein Selbstmordattentat geplant zu haben. Der Anschlag hätte zum Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan am Dienstag stattfinden sollen. Das Innenministerium fahndet nach zwei weiteren Verdächtigen.
Alle fünf Festgenommenen hätten zugegeben, dem IS anzugehören. Im vergangenen Jahr hatte ein saudiarabischer Selbstmordattentäter mit Verbindungen zum IS bei einem Anschlag auf eine schiitische Moschee in Kuwait 26 Menschen getötet. Im Zusammenhang mit diesem Anschlag wurden in Kuwait wegen Beihilfe ein Mann zum Tode und acht weitere zu Gefängnisstrafen verurteilt.