- Geiselnahme in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka – vermutet wird der IS als Drahtzieher
- Mindestens 20 Geiseln sterben – allesamt Ausländer
- Laut EDA befinden sich keine Schweizer unter den Opfern.
Insgesamt 28 Menschen sind bei einer Geiselnahme in der Hauptstadt von Bangladesch nach Militärangaben ums Leben gekommen. Als Sicherheitskräfte das belagerte Restaurant im Diplomatenviertel von Dhaka stürmten, wurden 20 Geiseln und sechs Geiselnehmer getötet, wie ein Militärsprecher mitteilte. Auch zwei Polizisten seien ums Leben gekommen.
Das italienische Aussenministerium bestätigte den Tod von neun italienischen Staatsbürgern – fünf Frauen und vier Männer. Das Schicksal eines weiteren italienischen Staatsbürgers sei noch ungeklärt, sagte Aussenminister Paolo Gentiloni.
Sieben Tote stammten aus Japan, wie die Regierung in Tokio mitteilte. Ein Japaner sei zudem verletzt worden. Die Regierung in Neu Delhi bestätigte den Tod einer 19-jährigen Studentin aus Indien. Insgesamt 13 Geiseln wurden verletzt ins Spital gebracht, wie Bangladeschs Premierministerin Sheikh Hasina erklärte. Auch ein US-Bürger ist unter den Opfern, bestätigten us-amerikanische Regierungsbehörden.
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat derzeit keine Kenntnis von Schweizer Opfern, wie es auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda schrieb. Man sei aber in Kontakt mit den lokalen Behörden und kläre die Lage ab.
Täter riefen «Allahu Akbar»
In der Nacht zum Samstag hatten mehrere Bewaffnete das bei Ausländern beliebte Restaurant «Holey Artisan Bakery» angegriffen und sich dort mit Geiseln verschanzt.
Sie riefen «Allahu Akbar» (Gott ist gross) und zündeten Sprengsätze. Nach stundenlanger Belagerung stürmten Sicherheitskräfte am Samstagmorgen das Gebäude.
Zu der Gewalttat bekannte sich nach Angaben der US-Terrorbeobachtungsstelle Site die Terrororganisation IS. Bangladeschs Premierministerin Sheikh Hasina sprach von einem Terrorakt, nannte jedoch keine Namen von Organisationen: «Wir werden keinen Akt des Terrorismus in Bangladesch dulden.»
Seit Anfang 2013 leidet das muslimische Bangladesch mit seinen rund 160 Millionen Einwohnern unter einer Serie islamistisch motivierter Angriffe. Viele der inzwischen mehr als 50 Opfer sind Religionskritiker, Intellektuelle und Angehörige religiöser Minderheiten. Auch Ausländer sind immer wieder Ziel der Terroristen.