David Cameron betonte an seinem letzten Medienauftritt in Brüssel die positive Stimmung, die am Gipfel vorgeherrscht habe. Man habe konstruktiv und ruhig diskutiert und man habe viel Verständnis für den britischen Weg gezeigt, sagte Cameron. Auf die Frage, ob er den Urnengang bedaure, da er ja für einen Verbleib Grossbritanniens eingetreten war und deshalb als Verlierer dastehe, sagte Cameron, er bedaure den Entscheid des britischen Volkes, aber er bereue nicht, die Abstimmung angesetzt zu haben. Es sei richtig gewesen, das Volk bei dieser wichtigen Frage entscheiden zu lassen.
Warten auf das Austrittsschreiben
Derweil geht in Brüssel das Warten auf das offizielle Austrittsschreiben aus London weiter. Solange dies nicht eintrifft, können EU-Kommission und die verbleibenden 27 Mitgliedsländer nicht entscheiden, wie sie ihre Beziehung mit Grossbritannien nach dem Austritt gestalten wollen. Das sorgt für Verunsicherung innerhalb der EU, es dürfte aber auch der Weltwirtschaft schaden.
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Die Suche nach den Gründen
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker trat Interpretationen entschieden entgegen, wonach die Briten wegen der ungelösten Flüchtlingsfrage aus der EU austreten wollten: «Wenn Du deinen Bürgern über Jahre und Jahrzehnte täglich sagst, die EU sei bürokratisch, schwerfällig und unfähig, dann darf man sich nicht wundern, wenn diese beginnen, das zu glauben.»
Heute Mittwoch treffen sich die 27 verbleibenden EU-Mitgliedsländer zu einem informellen Gipfel. Entscheide werden keine erwartet. Es dürfte vor allem darum gehen, Einigkeit zu demonstrieren.