Nordkorea wird nach den Worten von Staatschef Kim Jong Un Atomwaffen nur dann einsetzen, wenn seine Souveränität durch andere Staaten mit solchen Waffen verletzt werden sollte.
Sein Land werde die Verpflichtung zur Nichtweiterverbreitung von Atomwaffen erfüllen, sagte er beim Kongress der regierenden Arbeiterpartei in der Hauptstadt Pjöngjang.
Ende der nuklearen Aufrüstung
Ziel sei ein Ende der nuklearen Aufrüstung in der Welt, sagte Kim nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA am Sonntag. Der Machthaber äusserte zudem die Bereitschaft, die Beziehungen auch zu den Staaten zu normalisieren, die sich seinem Land feindselig gegenüber verhalten hätten.
Vor wenigen Wochen hatte Kim noch erklärt, dass die Lage auf der geteilten koreanischen Halbinsel so gefährlich geworden sei, dass sein Land die militärische Strategie hin zu einem «Präventivschlag» ändern müsse.
Das abgeschottete Nordkorea hatte im Vorfeld des Kongresses mehrmals Raketen und andere Waffensysteme getestet. Einige dieser Tests scheiterten.
Erst im März verschärften die Vereinten Nationen ihre Sanktionen gegen Nordkorea, nachdem der Staat einen vierten Atomwaffentest ausgeführt hatte.
«Nukleartest in naher Zukunft»
Nach Einschätzung Südkoreas ist das Nachbarland technisch in der Lage, seine Drohung mit neuen Atomversuchen jederzeit wahr zu machen. Diese Einschätzung wird von Experten des US-Korea-Instituts an der Johns-Hopkins-Universität (SAIS) bestärkt.
Jüngste Aufnahmen von Satelliten hätten gezeigt, dass Nordkorea «sich vermutlich auf einen Nukleartest in naher Zukunft vorbereitet», heisst es auf der SAIS-Webseite.
Es seien Fahrzeuge beobachtet worden, die als «Kommandozentrum» dienen könnten. Diese Vehikel seien in der Vergangenheit nur dann zu sehen gewesen, wenn ein Test vorbereitet worden sei.