Trotz der russischen Unterstützung für den syrischen Machthaber Baschar al-Assad steht der Einsatz von Bodentruppen derzeit nicht zur Debatte. «Russland wird sich an keiner Feldoperation auf dem Territorium von Syrien oder anderen Staaten beteiligen; zumindest gibt es erst einmal keine Pläne», sagte Präsident Wladimir Putin in einem Interview mit mehreren US-Fernsehsendern.
Unterstützung für Assad wegen IS-Bedrohung
Russland denke aber darüber nach, wie es die Zusammenarbeit mit dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad ausbauen könne, sagte Putin. Hauptmotiv für diese Parteinahme sei die Sorge vor Anschlägen der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) in Russland.
«Mehr als 2000 Kämpfer aus der ehemaligen Sowjetunion befinden sich in Syrien», sagte der Kreml-Chef. «Es besteht die Gefahr, dass sie zu uns zurückkommen. Anstatt auf sie zu warten, helfen wir lieber Assad im Kampf gegen sie auf dem Territorium Syriens.»
Russland hatte seine militärische Präsenz in Syrien bereits in den vergangenen Wochen deutlich ausgeweitet. Die USA werfen der Regierung in Moskau vor, der syrischen Armee mit Kampfflugzeugen, Panzern und anderer Ausrüstung zu helfen. Vor einer Intervention in Syrien hatte Washington Moskau zuletzt explizit gewarnt.
Erstes russisch-amerikanisches Gipfeltreffen seit zwei Jahren
Nach seiner Rede vor der UNO wird Wladimir Putin am Nachmittag US-Präsident Barack Obama zu einem Gespräch treffen. Dabei dürften der Syrien-Konflikt und der Kampf gegen den IS das zentrale Thema sein. Das letzte offizielle Gespräch zwischen den beiden Staatschefs liegt bereits zwei Jahre zurück. Ihr Verhältnis ist ob der Differenzen bei den Konflikten in der Ukraine und in Syrien merklich abgekühlt.