- Die offizielle Schweiz verurteilt den Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum in Krementschuk.
- Auch die UNO und die G7 verurteilen den Angriff scharf.
- Der UNO-Sicherheitsrat hält am Dienstag auf Bitten der Ukraine ein Treffen ab.
Bei dem Angriff auf ein Einkaufszentrum in der ukrainischen Stadt Krementschuk handle es sich um eine schwerwiegende Verletzung des humanitären Völkerrechts, schrieb das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Montagabend auf Twitter. Ein weiteres Mal werde die ukrainische Zivilbevölkerung zum direkten Angriffsziel, hiess es in der Stellungnahme weiter. Bei dem Angriff wurden 16 Menschen getötet und Dutzende verletzt. Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft teilte zudem mit, dass mehr als 40 Personen vermisst würden.
Man sei zutiefst bestürzt über die Bombardierung, so das EDA. Die Schweiz rufe Russland einmal mehr auf, seine militärische Aggression gegen die Ukraine unverzüglich zu beenden.
G7 sagt weitere Unterstützung zu
Beim Gipfel der führenden demokratischen Wirtschaftsmächte in Elmau machten die Bilder von der harten Kriegsrealität schnell die Runde. «Dieser entsetzliche Angriff zeigt erneut, zu welchem Ausmass an Grausamkeit und Barbarei der russische Staatschef (Wladimir Putin) fähig ist», sagte der britische Premierminister Boris Johnson am Rande des Treffens, zu dem Bundeskanzler Olaf Scholz eingeladen hatte. Die US-Regierung versprach, Russland dafür «zur Rechenschaft zu ziehen».
Zugleich sagten die G7-Staaten weitere Unterstützung für die Ukraine zu. Deren per Video zugeschalteter Präsident Selenski begrüsste den geplanten Erlass weiterer Sanktionen gegen Moskau, wobei Kiew besonders auf eine Preisdeckelung für russische Erdölexporte setzt. Im Mittelpunkt der neuen Sanktionen sollen laut Erklärung der G7 – zu denen neben Deutschland die USA, Kanada, Grossbritannien, Frankreich, Italien und Japan gehören – die Rüstungsindustrie und der Technologiesektor stehen.
Nato will schnelle Eingreifkräfte aufstocken
Auch Russlands Goldexporten als Einnahmequelle für die Kriegsmaschinerie wollen die Staats- und Regierungschefs einen Riegel vorschieben. Der Kreml kündigte an, in diesem Fall neue Absatzmärkte zu erschliessen. Flankiert wurde die Stellungnahme der G7 von einem deutlichen Signal der Nato an Russland.
Am Montag, einen Tag vor dem Beginn des Nato-Gipfels in Madrid, hatte Generalsekretär Jens Stoltenberg angekündigt, die Allianz werde die Zahl ihrer schnellen Eingreifkräfte um ein Vielfaches erhöhen – von rund 40'000 auf mehr als 300'000. Dazu solle die Nato-Eingreiftruppe NRF umgebaut werden, die wegen der Spannungen mit Russland seit Monaten in Alarmbereitschaft ist.
Am Dienstag will sich der UNO-Sicherheitsrat zu dem Thema beraten, wie Diplomaten in New York am Montag mitteilten. Das Treffen um 21.00 Uhr MESZ war auf Bitten der Ukraine anberaumt worden.