- Der UNO-Sicherheitsrat hat einstimmig den Einsatz von Gewalt gegen friedliche Demonstranten in Burma verurteilt.
- Die Ratsmitglieder prangerten in ihrer Erklärung den «Tod von hunderten Zivilisten, unter ihnen Frauen und Kinder» an.
- Sie äusserten sich tief besorgt über die «sich schnell verschlechternde Lage» in dem südostasiatischen Land.
Der UNO-Sicherheitsrat in New York hatte seit Mittwoch auf Antrag Grossbritanniens über über die jüngste Gewalt gegen Demonstranten in Burma beraten.
Am Samstag waren nach UNO-Angaben landesweit mindestens 107 Menschen getötet worden, darunter sieben Kinder. Es war der bislang blutigste Tag der Proteste gegen die Militärherrschaft in Burma seit Anfang Februar.
Die Erklärung liess auf sich warten
Im Sicherheitsrat wurde lange um die gemeinsame Erklärung gerungen. Die vorherigen Fassungen des von Grossbritannien eingereichten Textes enthielten indirekte Drohungen mit Sanktionen gegen die Militärjunta.
Nach Angaben von Diplomatinnen und Diplomaten wurde dies aber von China abgelehnt. Peking habe auch durchgesetzt, dass nicht von der «Tötung» sondern vom «Tod» von hunderten Zivilisten die Rede ist.
Wichtiges Zeichen, aber keine Sanktionen
Es sei dennoch ein «sehr wichtiges Signal», dass der Sicherheitsrat mit einer Stimme spreche, sagte ein UNO-Botschafter. Es ist die dritte einstimmige Erklärung des UNO-Gremiums zu den Vorgängen in Burma seit dem Militärputsch in dem südostasiatischen Land im Februar.
Die Junta sieht sich seit dem Umsturz massiven Protesten gegenüber, gegen die sie äusserst brutal mit Tränengas, Gummigeschossen und scharfer Munition vorgeht. Nach Angaben von Aktivisten wurden dabei bereits mehr als 535 Menschen getötet.