- Knapp zwei Monate nach dem Tod von George Floyd bei der brutalen Festnahme in Minneapolis klagt dessen Familie.
- Den vier Polizisten wird der Einsatz übermässiger und ungerechtfertigter Gewalt vorgeworfen. Gegenüber der Stadtverwaltung von Minneapolis wird wegen «bewusste Gleichgültigkeit» geklagt.
- Der Tod des Afroamerikaners löste internationale Proteste und Debatten über Rassismus aus.
Der Anwalt der Familie von George Floyd, Ben Crump, bestätigte die Anklage in einer Online-Medienkonferenz. Gemäss Klageschrift hätten die vier beteiligten Polizisten beim Einsatz übermässige und ungerechtfertigte Gewalt angewandt und damit die Grundrechte des 46-jährigen George Floyd verletzt.
Auch die Stadt Minneapolis ist Teil der Klage. Der Stadtverwaltung wirft Crump bewusste Gleichgültigkeit vor, sie habe es versäumt gegen gefährliche Polizeipraktiken vorzugehen und ihre Polizei richtig zu schulen.
Ein Anwalt der Stadtverwaltung nannte Floyds Tod eine «Tragödie» und kündigte an, die Klage werde geprüft. Wichtig sei, dass das Verfahren gegen die beschuldigten Polizisten störungsfrei ablaufe. Das Hauptverfahren gegen sie soll im März 2021 beginnen.
George Floyd war am 25. Mai bei einer Festnahme getötet worden. Ein weisser Beamter drückte sein Knie minutenlang auf Floyds Nacken. Die Polizisten hatten ihn wegen des Verdachts festgenommen, mit einem falschen 20-Dollar-Schein bezahlt zu haben. Die Beamten wurden entlassen und angeklagt. Ihnen drohen lange Haftstrafen.