- Das «Hughes»-Feuer nördlich von Los Angeles hat binnen Stunden mehr als 41 Quadratkilometer Fläche erfasst. Über 30'000 Menschen wurden evakuiert.
- Die Ausbreitung konnte gestoppt werden, wie die Feuerwehr am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) bekannt gab.
- Ab Samstag könnte Regen den Einsatzkräften zudem dringend benötigte Unterstützung bieten.
Der neue Flächenbrand in Südkalifornien zwingt zehntausende Menschen, ihre Häuser zu verlassen. Das «Hughes»-Feuer, das rund 70 Kilometer nördlich von Los Angeles ausbrach, stellt die Region vor enorme Aufgaben.
Schnelle Ausbreitung sorgt für grosse Gefahr
Innerhalb weniger Stunden hat das Feuer mehr als 38 Quadratkilometer erfasst – eine Fläche, die etwa zwei Drittel der Grösse des kürzlich eingedämmten «Eaton»-Feuers entspricht. Rund 31'000 Menschen wurden bereits zur Evakuierung aufgefordert, für weitere 23'000 könnten solche Anweisungen bald folgen.
Dichter Rauch überzieht die betroffenen Bezirke und erschwert die Arbeit der mehr als 4000 eingesetzten Feuerwehrleute erheblich. Auf Fernsehbildern sind brennende Hügellandschaften und riesige Rauchwolken zu sehen.
Wichtige Verkehrsadern wie der Highway 5 mussten zeitweise gesperrt werden. «Die starken Winde und das trockene Unterholz begünstigen die rasche Ausbreitung der Flammen», erklärte Anthony Marrone, Feuerwehrchef des Los Angeles County.
Fortschritte bei anderen Bränden
Die neuen Flammen kommen, während die Feuerwehr bei zwei anderen Grossbränden im Raum Los Angeles Fortschritte erzielt hat. Das «Eaton»-Feuer ist zu 95 Prozent eingedämmt, während das «Palisades»-Feuer zu etwa 70 Prozent unter Kontrolle steht.
Die beiden Brände, die seit dem 7. Januar wüten, haben Schätzungen zufolge eine Fläche in der Grösse des Kantons Basel-Stadt verwüstet. 28 Menschen kamen in den Flammen um, fast 18'000 Gebäude wurden zerstört oder beschädigt.
Die kalifornische Behörde für Forstwirtschaft und Brandschutz warnt, dass die Bedrohung durch die neuen Brände erheblich bleibt. Erst starker Regen, der ab Samstag erwartet wird, könnte den Einsatzkräften eine dringend benötigte Atempause verschaffen. Doch aufatmen können die Menschen deshalb nicht. Nach den Flächenbränden, die den Bodenbewuchs zerstören, drohen weitere Gefahren. Erdrutsche und Überschwemmungen seien möglich, Behörden bereiteten sich darauf vor, schrieb der Sender CBS.
Wirtschaftliche Schäden enorm
Die wirtschaftlichen Folgen der Brände sind immens. Der private Wetterdienst AccuWeather schätzt die bisherigen Schäden und Verluste auf über 250 Milliarden Dollar. In der Region sind zeitweise mehr als 180'000 Menschen von Evakuierungen betroffen gewesen. Die Bewohner Südkaliforniens sehen sich angesichts der sich häufenden Extremereignisse zunehmend mit den Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert.
Während sich die Flammen weiter ausbreiten, bleiben viele Fragen offen: Wie gut ist Kalifornien auf künftige Brände vorbereitet? Und wie können Gemeinden in gefährdeten Regionen besser geschützt werden?