- In Niger ist eine Schweizer Staatsbürgerin entführt worden.
- Das bestätigt das Schweizer Aussendepartement (EDA).
- Es stehe in Kontakt mit der Schweizer Vertretung in Niger sowie mit den lokalen Behörden. Weitere Abklärungen seien im Gange.
Die Frau wurde am Sonntagabend in Agadez verschleppt, wie lokale Medien berichteten. Die viertgrösste Stadt Nigers befindet sich im Zentrum des Landes.
Die Schweizer Vertretung in der Hauptstadt Niamey stehe mit den lokalen Behörden in Kontakt, und weitere Abklärungen seien im Gange, wie das EDA auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA schreibt. Zuerst darüber berichtet hatte «20 Minuten».
Nach Angaben von «Aïr Info» in Agadez lebte die mit einem Nigerianer verheiratete und im Libanon geborene Schweizerin seit mehreren Jahren in Agadez. Ursprünglich aus der Tourismusbranche kommend, habe sie lokale Kunsthandwerker unterstützt. Wer die Täter sind, ist bisher genauso unklar wie die Frage, mit welchem Ziel die Schweizerin entführt wurde – und wo sie sich nun aufhält.
Die Wüstenstadt Agadez ist nicht als Brennpunkt für Entführungen ausländischer Staatsangehöriger bekannt. Doch erst im Januar war eine Österreicherin in derselben Stadt von Bewaffneten entführt worden. Es handelte sich um eine 73-Jährige, die seit 28 Jahren als Entwicklungshelferin dort gelebt hatte. Sie bleibt bis heute verschollen und über ihre Entführer ist bisher öffentlich nichts bekannt.
Im Sommer 2023 hatte sich in Niger eine Militärjunta an die Macht geputscht und den gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum abgesetzt.
Mehrere westliche Staaten zogen daraufhin in Niger stationierte Truppen ab, das Land wandte sich stattdessen Russland zu. Die wirtschaftliche Lage hat sich seit dem Putsch verschlechtert.