Zum Inhalt springen
Video
Bürgenstock-Gipfel endet mit einer Abschlusserklärung
Aus Tagesschau vom 16.06.2024.
abspielen. Laufzeit 7 Minuten 54 Sekunden.

Ukraine-Gipfel Das war der Bürgenstock-Gipfel – ein Überblick

Einem gerechten Frieden näherkommen lautete das bescheidene Ziel von Präsident Selenski. Hat der Gipfel Wort gehalten?

Die Abschlusserklärung: Mit einem Abschlusscommuniqué ist am Sonntag der Ukraine-Gipfel auf dem Bürgenstock zu Ende gegangen. 84 von rund 100 Delegationen unterzeichneten das Dokument. 13 Staaten unterschrieben die Schlusserklärung nicht.

Länder und Organisationen auf Tafel gelistet
Legende: Nicht unterzeichnet haben die Brics-Staaten Indien, Brasilien und Südafrika. Ebenfalls nicht unterschrieben haben Armenien, Bahrain, Indonesien, Kolumbien, Libyen, Mexiko, Saudi-Arabien, Suriname, Thailand und die Vereinigten Arabischen Emirate. srf

Der Inhalt: Bundespräsidentin Viola Amherd fasste die wichtigsten Punkte des Abschlussdokuments zusammen: «Erstens muss jede Nutzung von Kernenergie und Kernanlagen geschützt sein. Zweitens sind Angriffe auf Handelsschiffe und Häfen nicht hinnehmbar. Die Ernährungssicherheit darf in keiner Weise zur Waffe werden. Drittens müssen sämtliche Kriegsgefangenen ausgetauscht werden und alle verschleppten Kinder in die Ukraine zurückgebracht werden.»

Fazit für die Ukraine: Präsident Selenski sprach von einem Erfolg und hielt erneut fest, dass es ohne die Integrität des ukrainischen Territoriums keinen Frieden geben könne. Er sei zuversichtlich, dass man gemeinsam die Ziele des Communiqués erreichen könne. Er dankte allen, die ein Ende des Krieges wollten: «Wir reagieren auf den Angriff Russlands, nicht nur durch die Verteidigung des menschlichen Lebens, sondern durch die Diplomatie. Unser Ziel ist es, dass sich alle Länder der Welt diesem noblen Zweck anschliessen.»

Video
Schlussrede von Wolodimir Selenski
Aus News-Clip vom 16.06.2024.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 15 Sekunden.

Die nächsten Schritte: Einige Länder hatten die Abwesenheit Russlands am Gipfel als Hindernis für ein Vorankommen bemängelt. Die teilnehmenden Staaten konnten sich indes nicht darauf einigen, wann genau künftig Russland einbezogen werden solle, so Amherd. Was eine allfällige Folgekonferenz betreffe, sei es für nähere Angaben zu früh, sagte Österreichs Bundeskanzler Nehammer bereits vor dem Abschluss. Auch eine Zwischenkonferenz sei denkbar. Als Gastgeber für eine Folgekonferenz werden Saudi-Arabien und die Türkei gehandelt.

Die Haltung von Russland: Kreml-Sprecher Peskow wurde von russischen Nachrichtenagenturen mit den Worten zitiert, Putin schliesse Gespräche mit der Ukraine nicht aus. Aber es seien Garantien erforderlich, um die Glaubwürdigkeit etwaiger Verhandlungen zu gewährleisten. Vor Beginn des Gipfels hatte Putin die Bedingungen für Friedensgespräche gestellt: Die Ukraine müsse die Bestrebungen für einen Nato-Beitritt aufgeben. Zugleich forderte er den Abzug der ukrainischen Armee aus vier von Russland als annektiert erklärten Regionen. Das wurde von der Ukraine und Vertretern des Westens abgelehnt.

Das Fazit der Schweiz: Amherd wertete den Gipfel als Erfolg: «Wir haben erreicht, was unter den Vorzeichen zu erreichen war». Die Schweiz wolle sich für weitere Gespräche engagieren und solche auf Wunsch auch organisieren. Gemäss Aussenminister Ignazio Cassis ist es möglich, dass ein zweiter Gipfel noch vor den US-Wahlen stattfindet. Die jetzige Dynamik müsse nun genutzt werden. Dazu brauche es aber den Willen Russlands und die Unterstützung anderer grosser Player.

Reaktionen aus der Ukraine: In der Bevölkerung reagierten viele sehr negativ auf die Idee, mit Russland Friedensgespräche zu führen, so SRF-Korrespondent David Nauer. Sie würden den Russen nicht vertrauen und glaubten nicht an einen Erfolg solcher Gespräche. Es gebe aber auch Stimmen, die sagen, früher oder später werde man miteinander reden müssen. Bemerkenswert ist für Nauer die Andeutung Selenskis, dass er unter bestimmten Bedingungen bereit ist, mit den Russen zu reden. «Es gibt eine gewisse Bewegung in dieser Frage in der Ukraine», meint Nauer.

SRF 4 News, 16.062024, 15.30 Uhr ; 

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel