- In seiner Weihnachtsbotschaft hat Papst Franziskus für mehr Friedensbemühungen in der Ukraine geworben.
- Auch in Syrien, im Nahen Osten und anderen Konfliktregionen sollten die Waffen niedergelegt werden.
- Das Oberhaupt der Katholiken sprach am ersten Weihnachtstag vom Balkon des Petersdoms in Rom.
Franziskus ermunterte die Gläubigen, an das Gesicht des neugeborenen Jesus in der Krippe zu denken. «In diesem kleinen, unschuldigen Gesicht erkennen wir die Gesichter der Kinder, die sich in allen Teilen der Welt nach Frieden sehnen», sagte der 86-Jährige. Danach spendete er den zigtausenden Menschen auf dem Petersplatz und allen Christen, der Stadt und dem Erdkreis den Segen «Urbi et Orbi».
Aufruf zu mehr Solidarität
Vor allem der blutige Konflikt in der Ukraine prägt und überschattet dieses Weihnachtsfest. «Unser Blick möge die Gesichter unserer ukrainischen Brüder und Schwestern aufnehmen, die dieses Weihnachten im Dunkeln, in der Kälte oder weit weg von ihrem Zuhause erleben – aufgrund der Zerstörung, die zehn Monate Krieg verursacht haben», sagte Franziskus.
Er bat Gott, «den Verstand jener zu erleuchten, die die Macht haben, die Waffen zum Schweigen zu bringen und diesem sinnlosen Krieg ein sofortiges Ende zu setzen. Leider zieht man es vor, anderen Erwägungen Gehör zu schenken, die von der Logik der Welt diktiert werden. Aber die Stimme des Kindes, wer hört auf die?»
Franziskus sprach auch von «anderen Schauplätzen dieses dritten Weltkriegs» und führte aus: «Denken wir an Syrien, das immer noch von einem Konflikt gequält wird, der etwas in den Hintergrund geraten, aber nicht vorüber ist; und denken wir an das Heilige Land, wo die Gewalt und die Zusammenstösse in den letzten Monaten zugenommen haben, mit Toten und Verletzten.» Der Papst bat um Unterstützung für den Libanon, die Sahelzone, Jemen, Myanmar und Iran. Er erinnerte auch an Spannungen auf dem amerikanischen Kontinent, etwa auf Haiti.
Während sich viele «um den gedeckten Tisch versammeln», sagte der Papst: «Lasst uns an die Menschen denken, die an Hunger leiden, vor allem an die Kinder, während jeden Tag grosse Mengen an Lebensmitteln verschwendet und Gelder für Waffen ausgegeben werden.» Er erinnerte an Afghanistan und Staaten am Horn von Afrika und bat, Flüchtlinge, Ausgegrenzte, Vertriebene, Arme und Ältere nicht zu vergessen.