Konkrete Ankündigungen, mit wem der frisch gewählte, 47. Präsident der USA sein Kabinett bilden will, gibt es noch nicht. Doch einige Namen kursieren bereits.
Tech-Milliardär als Finanzberater
Trump hatte im Wahlkampf in Aussicht gestellt, Elon Musk im Falle eines Wahlsiegs mit der Leitung eines Gremiums zu betrauen, das die US-Staatsausgaben auf den Prüfstand stellen solle. Ob er dies nun wahrmacht, ist offen. Allerdings hat sich Musk aktiv in Trumps Wahlkampf eingemischt, unter anderem mit Millionengeschenken an Wählerinnen und Wähler. Es liegt nahe, dass der 53-Jährige einen wichtigen Posten für sich beanspruchen wird.
Impfgegner als Gesundheitsminister?
Nur wenige Tage vor der Wahl kündigte Trump an, den bekannten Impfgegner Robert F. Kennedy Jr. mit einer Rolle in der Gesundheitspolitik zu betrauen. Kennedy hatte zuvor kundgetan, dass Trump ihm die «Kontrolle» über das Gesundheitsministerium und das Agrarministerium zugesagt habe. Er wolle die Amerikaner unter anderem durch eine Abkehr vom flächendeckenden Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft gesünder machen, kündigte er an. Der einstige Präsidentschaftskandidat stammt aus der prominenten Kennedy-Familie und wird kritisiert wegen der Verbreitung von Verschwörungstheorien und Kontakten zu rechtsextremen Kreisen.
Migration-Hardliner als Heimatschutzminister
Stephen Miller arbeitete bereits während Trumps erster Amtszeit als Berater im Weissen Haus. Damals war er der Architekt von Trumps Migrationspolitik. Einwanderinnen und Einwanderer verunglimpft er regelmässig rassistisch, stellt sie als Kriminelle dar. Miller werden detaillierte Pläne für Massenabschiebungen zugeschrieben. Die kurze Zusammenfassung seines Plans beschreibt er wie folgt: «Schliessen Sie die Grenze und schieben Sie alle Illegalen ab.»
Merkel-Schreck als Aussenminister
Richard Grenell ist ein Name, den der nördliche Nachbar der Schweiz kennt. Trump schickte ihn als Präsident 2018 als Botschafter nach Deutschland – und Grenell machte sich in Berlin kaum Freunde. Wirklich gut behandelt hat er sich dort nie gefühlt. Mit Kritik an der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Grenell nicht gespart – Thema waren oft die Nato-Verpflichtungen.
Der starke Mann fürs Pentagon – Mike Pompeo
Bevor Mike Pompeo Trumps Aussenminister wurde, war er einer seiner scharfen Kritiker. Trump werde ein autoritärer Präsident, warnte Pompeo vor Trumps Wahlsieg 2016. Dann aber wandelte er sich zu einem Trump-Unterstützer. Das könnte sich nun auszahlen. Dass er mit einem Posten versorgt wird, gilt als ausgemacht. US-Medien zufolge wird er als Verteidigungsminister gehandelt. Bereits als Aussenminister vertrat Pompeo Trumps isolationistischen Kurs – und setzte auf eiserne Unterstützung für Israel, Gespräche mit Nordkorea und eine harte Gangart gegen den Iran.
Berater aus der eigenen Familie
Bereits in seiner ersten Amtszeit setzte Trump im Weissen Haus Familienmitglieder in Schlüsselpositionen ein. In diesem Wahlkampf rückte Trumps Sohn Don Jr. (46) in den Vordergrund. Er soll massgeblich dazu beigetragen haben, dass J.D. Vance Trumps Vize wurde. Es ist gut möglich, dass Trump in seinem engsten Familienkreis wieder wichtige Posten vergibt. Seine Schwiegertochter Lara Trump, Frau seines zweitältesten Sohnes Eric, hatte Trump im Frühjahr schon an die Parteispitze der republikanischen Partei gesetzt.