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Nach US-Wahlen Nach den US-Wahlen: Wie Trumps neues Kabinett aussehen könnte

Trump verspricht eine blühende Zukunft für sein Land, ein «goldenes Zeitalter». Wen holt er dafür in die Regierung?

Konkrete Ankündigungen, mit wem der frisch gewählte, 47. Präsident der USA sein Kabinett bilden will, gibt es noch nicht. Doch einige Namen kursieren bereits.

Erste Personalentscheidung – Trump gibt künftige Stabschefin

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In seiner ersten Personalentscheidung nach dem Wahlsieg macht der designierte Präsident Donald Trump seine bisherige Wahlkampfmanagerin Susan Wiles zur Stabschefin im Weissen Haus. «Susie Wiles hat mir gerade geholfen, einen der grössten politischen Siege in der amerikanischen Geschichte zu erringen, und war ein wesentlicher Bestandteil meiner erfolgreichen Kampagnen 2016 und 2020», teilte der Republikaner mit. Wiles sei hart im Nehmen, klug und innovativ. US-Präsident Joe Biden versprach eine friedliche Übergabe der Amtsgeschäfte am 20. Januar.

Den Angaben zufolge wird Wiles die erste Frau als Stabschefin in der Geschichte der Vereinigten Staaten sein. In diesem Job wird die 67-Jährige im Weissen Haus viel Macht haben. Das Amt kontrolliert den Zugang zum Oberbefehlshaber und dem Oval Office, es ist damit eine der Schlüsselpositionen für jede Regierung. Wiles zählt als politische Strategin seit Jahren zum inneren Zirkel von Trump. In dessen erster Amtszeit gab es viele Rücktritte und Entlassungen – auch im Amt des Stabschefs. Trump hatte insgesamt vier.

(SDA, 8.11.2024)

Tech-Milliardär als Finanzberater

Trump hatte im Wahlkampf in Aussicht gestellt, Elon Musk im Falle eines Wahlsiegs mit der Leitung eines Gremiums zu betrauen, das die US-Staatsausgaben auf den Prüfstand stellen solle. Ob er dies nun wahrmacht, ist offen. Allerdings hat sich Musk aktiv in Trumps Wahlkampf eingemischt, unter anderem mit Millionengeschenken an Wählerinnen und Wähler. Es liegt nahe, dass der 53-Jährige einen wichtigen Posten für sich beanspruchen wird.

Impfgegner als Gesundheitsminister?

Nur wenige Tage vor der Wahl kündigte Trump an, den bekannten Impfgegner Robert F. Kennedy Jr. mit einer Rolle in der Gesundheitspolitik zu betrauen. Kennedy hatte zuvor kundgetan, dass Trump ihm die «Kontrolle» über das Gesundheitsministerium und das Agrarministerium zugesagt habe. Er wolle die Amerikaner unter anderem durch eine Abkehr vom flächendeckenden Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft gesünder machen, kündigte er an. Der einstige Präsidentschaftskandidat stammt aus der prominenten Kennedy-Familie und wird kritisiert wegen der Verbreitung von Verschwörungstheorien und Kontakten zu rechtsextremen Kreisen.

Zwei Männer im Anzug schütteln sich die Hand vor glitzerndem Hintergrund.
Legende: Donald Trump schüttelt die Hand von Robert F. Kennedy Jr. bei einer Wahlkampfveranstaltung in Glendale, Arizona. (23.8.2024) Keystone/AP Photo/Evan Vucci

Migration-Hardliner als Heimatschutzminister

Stephen Miller arbeitete bereits während Trumps erster Amtszeit als Berater im Weissen Haus. Damals war er der Architekt von Trumps Migrationspolitik. Einwanderinnen und Einwanderer verunglimpft er regelmässig rassistisch, stellt sie als Kriminelle dar. Miller werden detaillierte Pläne für Massenabschiebungen zugeschrieben. Die kurze Zusammenfassung seines Plans beschreibt er wie folgt: «Schliessen Sie die Grenze und schieben Sie alle Illegalen ab.»

Mann in Presseraum im Weissen Haus.
Legende: Stephen Miller, ehemaliger leitender politischer Berater von Trump, antwortet auf Fragen zur Einwanderungspolitik der Trump-Administration. (2.8.2017) Keystone/EPA/SHAWN THEW

Merkel-Schreck als Aussenminister

Richard Grenell ist ein Name, den der nördliche Nachbar der Schweiz kennt. Trump schickte ihn als Präsident 2018 als Botschafter nach Deutschland – und Grenell machte sich in Berlin kaum Freunde. Wirklich gut behandelt hat er sich dort nie gefühlt. Mit Kritik an der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Grenell nicht gespart – Thema waren oft die Nato-Verpflichtungen.

Mann im Anzug spricht in Mikrofone im Freien.
Legende: Richard Grenell spricht während der «Kundgebung für gleiche Rechte bei den Vereinten Nationen» auf dem Place des Nations in Genf. (18.3.2019) KEYSTONE/Salvatore Di Nolfi

Der starke Mann fürs Pentagon – Mike Pompeo

Bevor Mike Pompeo Trumps Aussenminister wurde, war er einer seiner scharfen Kritiker. Trump werde ein autoritärer Präsident, warnte Pompeo vor Trumps Wahlsieg 2016. Dann aber wandelte er sich zu einem Trump-Unterstützer. Das könnte sich nun auszahlen. Dass er mit einem Posten versorgt wird, gilt als ausgemacht. US-Medien zufolge wird er als Verteidigungsminister gehandelt. Bereits als Aussenminister vertrat Pompeo Trumps isolationistischen Kurs – und setzte auf eiserne Unterstützung für Israel, Gespräche mit Nordkorea und eine harte Gangart gegen den Iran.

Mann und Frau in Anzügen lächeln und gehen nebeneinander vor einer Flagge.
Legende: Der ehemalige US-Aussenminister Mike Pompeo und Ivanka Trump gehen zu Präsident Donald Trump auf die Bühne, während er zu den Truppen auf dem Luftwaffenstützpunkt Osan in Südkorea spricht. (30.6.2019) Keystone/AP Photo/Susan Walsh

Berater aus der eigenen Familie

Bereits in seiner ersten Amtszeit setzte Trump im Weissen Haus Familienmitglieder in Schlüsselpositionen ein. In diesem Wahlkampf rückte Trumps Sohn Don Jr. (46) in den Vordergrund. Er soll massgeblich dazu beigetragen haben, dass J.D. Vance Trumps Vize wurde. Es ist gut möglich, dass Trump in seinem engsten Familienkreis wieder wichtige Posten vergibt. Seine Schwiegertochter Lara Trump, Frau seines zweitältesten Sohnes Eric, hatte Trump im Frühjahr schon an die Parteispitze der republikanischen Partei gesetzt.

US-Wahlen 2024

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Logo von SRF News zu den US-Wahlen 2024
Legende: SRF

Donald Trump kehrt als 47. Präsident ins Weisse Haus zurück. Alle News und Hintergründe dazu finden Sie hier: US-Wahlen 2024 .

SRF 4 News, 7.11.2024, 6:30 Uhr ; 

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