- Der US-Republikaner Ron DeSantis steigt ins Rennen um die Präsidentenwahl 2024 ein.
- Am Mittwochmittag (Lokalzeit) hat er die dafür notwendigen Dokumente bei der Bundeswahlkommission FEC eingereicht.
- DeSantis verkündete seine Kandidatur im Livestream mit Elon Musk.
- Die Reaktion von Donald Trump liess nicht lange auf sich warten.
Der 44-jährige konservative Hardliner Ron DeSantis gilt neben dem früheren Präsidenten Donald Trump Umfragen zufolge derzeit als aussichtsreichster Anwärter bei den Republikanern.
Trump hatte bereits im November letzten Jahres angekündigt, ins Rennen um die Präsidentschaftskandidatur für die Wahl 2024 einzusteigen. DeSantis ist seit Anfang 2019 Gouverneur des südlichen US-Bundesstaates Florida. Nun steigt auch DeSantis in den Ring.
DeSantis gilt seit längerem als grösster parteiinterner Konkurrent Trumps, nachdem dieser vor Jahren noch eine Art Mentor für ihn war.
Bevor der dreifache Vater DeSantis als Politiker Karriere machte, besuchte er die Elite-Unis Yale und Harvard, war bei der Navy und im Irak im Einsatz. Vor seiner Wahl zum Gouverneur sass DeSantis mehrere Jahre als Abgeordneter im Repräsentantenhaus.
Ankündigung auf Twitter wird zum «Desaster»
Eigentlich war DeSantis' Ankündigung für 18.00 Uhr (Ortszeit) auf Twitter geplant – ausgerechnet auf der Plattform, die Trump einst so exzessiv nutzte. Doch die von Musk moderierte Live-Konferenz («Spaces») brach immer wieder ab. Erst etwa 20 Minuten später wurde die Veranstaltung neu gestartet und DeSantis begann zu sprechen.
Selbst der konservative US-Sender Fox News bezeichnete DeSantis' Ankündigung, um die viel Wirbel gemacht worden war, als «Desaster auf Twitter». Und auch US-Präsident Joe Biden konnte sich einen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen: Zum Zeitpunkt der Panne veröffentlichte er auf seinem persönlichen Twitter-Profil einen Link zur Spendenseite seiner eigenen Wahlkampagne – und kommentierte diese mit den Worten: «Dieser Link funktioniert.»
Normalerweise wählen Präsidentschaftsbewerber für ihre «grosse Ankündigung» ein anderes Format, halten Reden vor Anhängern oder veröffentlichen aufwendig produzierte Videos. Eine Audio-Schalte auf Twitter ist ungewöhnlich und dürfte vor allem auch einem helfen: Elon Musk. Der Tech-Milliardär, der seit Monaten rechte Botschaften im Netz verbreitet, fungierte in erster Linie als Stichwortgeber für die Botschaften des Republikaners.
DeSantis zeigte sich im Gespräch siegessicher. Falls die Partei auf ihn setze, werde er im Januar 2025 als neuer US-Präsident seinen Amtseid ablegen, versprach er.
US-Präsidentschaftswahl 2024
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Bild 1 von 13. Offizielle Kandidatur. Der 63-jährige Republikaner Mike Pence, ehemaliger Vize-Präsident von Donald Trump, will Präsident werden. Pence hat bei der Wahlkommission die Unterlagen für seine Kandidatur eingereicht. Bildquelle: Keystone/AP Photo/Darron Cummings.
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Bild 2 von 13. Offizielle Kandidatur. Chris Christie, Republikaner und früherer Gouverneur von New Jersey (2010-2018) gab am 6. Juni seinen Eintritt ins Präsidentschaftsrennen bekannt. Er sei der einzige, der es mit Donald Trump aufnehmen könne und er werde die Wahrheit sagen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 13. Offizielle Kandidatur. Auch der Gouverneur von North Dakota, Doug Burgum, will US-Präsident werden. Dem 66-jährigen Republikaner, der ausserhalb seines Bundesstaates nicht sehr bekannt ist, werden keine grossen Chancen eingeräumt. Bildquelle: Reuters/Dan Koeck.
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Bild 4 von 13. Offizielle Kandidatur. Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, ist ebenfalls im Rennen: Laut Experten deutet vieles auf einen Zweikampf zwischen Donald Trump und dem 44-jährigen DeSantis hin. Bildquelle: REUTERS/Marco Bello/File Photo.
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Bild 5 von 13. Offizielle Kandidatur. Der aktuelle US-Präsident Joe Biden hat seine Kandidatur angekündigt. «Lasst uns die Arbeit zu Ende bringen», sagte der 80-Jährige Demokrat am 25. April in einem Video. Jede Generation habe einen Moment, in dem sie für die Demokratie und die Freiheit einstehen müsse. «Ich glaube, dies ist unserer», so Biden. Bildquelle: REUTERS/Jonathan Ernst.
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Bild 6 von 13. Offizielle Kandidatur. Der Republikaner Asa Hutchinson stellte sich am 2. April als Präsidentschaftskandidat zur Verfügung. Der 72-jährige frühere Gouverneur des Bundesstaates Arkansas verkündete seine Bewerbung in einem Interview mit dem Fernsehsender ABC. Bildquelle: AP Photo/Pablo Martinez Monsivais.
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Bild 7 von 13. Offizielle Kandidatur. Auch Robert F. Kennedy will US-Präsident werden, wie aus einem am 6. April eingereichten Dokument hervorgeht. Der 69-Jährige will es seinem Onkel John F. Kennedy somit gleichtun. Der Demokrat gilt aber nicht als unumstritten. Bildquelle: REUTERS/Brian Snyder.
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Bild 8 von 13. Offizielle Kandidatur. Die Autorin Marianne Williamson hat am 4. März ihren Einstieg ins Rennen um den Sitz im Weissen Haus bekannt gegeben. Dies hat sie an einer Veranstaltung in der US-Hauptstadt Washington mitgeteilt. Mit der 70-jährigen Demokratin hat Joe Biden eine erste parteiinterne Konkurrentin bekommen. Bildquelle: AP Photo/Jose Luis Magana.
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Bild 9 von 13. Offizielle Kandidatur. Der Biotech-Unternehmer Vivek Ramaswamy hat am 21. Februar in einem Interview mit dem TV-Sender Fox News seine Präsidentschaftskandidatur für die Republikanische Partei bekannt gegeben. Der 37-jährige indischstämmige US-Amerikaner hat keinen politischen Leistungsausweis und ist eher unbekannt. Bildquelle: AP Photo/Alex Brandon.
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Bild 10 von 13. Offizielle Kandidatur . Die Republikanerin und frühere US-amerikanische UNO-Botschafterin Nikki Haley hat am 14. Februar 2023 ihre Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2024 verkündet. Nach ihrer Zeit bei der UNO sass die 51-Jährige kurzzeitig als Verwaltungsrätin im Direktorium des Flugzeugbauers Boeing. Bildquelle: REUTERS/Kevin Lamarque/File Photo.
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Bild 11 von 13. Offizielle Kandidatur. Der 55-jährige Republikaner Corey Stapleton kündigte seine Kandidatur im November 2022 an. Stapleton war von 2001 bis 2009 Mitglied des Senats des Bundesstaates Montana. Von 2017 bis 2021 war er Staatssekretär von Montana. Er diente von 1986 bis 1997 in der US-Marine. Bildquelle: Getty Images/Tom Williams.
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Bild 12 von 13. Offizielle Kandidatur. Der ehemalige US-Präsident Donald Trump kündigte seine Kandidatur am 15. November 2022 an. Der 76-jährige Republikaner sass bereits von 2017 bis Anfang 2021 für vier Jahre im Weissen Haus in Washington. Die Wahl im November vor zwei Jahren verlor er gegen Joe Biden. Bildquelle: Keystone/AP Photo/Alex Brandon.
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Bild 13 von 13. Offizielle Kandidatur. Der 45-jährige Francis Suarez ist kubanischer Abstammung und damit der einzige Hispanic unter den republikanischen Kandidierenden. Mit ihm als Bürgermeister hat Miami einen Wirtschaftsboom erlebt. Bildquelle: Keystone/Wilfredo Lee.
Reaktion von Donald Trump
Die Reaktion des früheren US-Präsidenten Donald Trump liess nach der offiziellen Bekanntgabe der Kandidatur DeSantis' nicht lange auf sich warten. In einem Video, welches Trump auf der Online-Plattform «Truth Social» veröffentlichte, sagt er: «Anstatt dankbar zu sein, greift DeSantis nun genau den Mann an, der seine Karriere gerettet hat.»