- Die Verhandlungen über eine verlängerte Waffenruhe in Jemen sind nach Angaben der UNO vorerst gescheitert.
- Damit könnte die Gewalt in dem bitterarmen Land im Süden der arabischen Halbinsel wieder zunehmen.
- Ein von Saudi-Arabien geführtes Militärbündnis kämpft seit 2016 an Seite der jemenitischen Regierung gegen die Huthi-Rebellen, die weite Teile des Nordens kontrollieren.
Der Konflikt in Jemen könnte sich nach vergleichsweise ruhigen Monaten wieder verstärken. Hilfsorganisationen schlugen Alarm. «Eine verlängerte und erweiterte Waffenruhe hätte der Bevölkerung entscheidende Vorteile verschafft», teilte auch der UNO-Sonderbeauftragte Hans Grundberg mit.
Die Waffenruhe zwischen der Regierung und den Huthis war Anfang April für zunächst zwei Monate in Kraft getreten und im Juni sowie im August verlängert worden.
Zuvor hatte es seit 2016 keine Feuerpause in Jemen mehr gegeben. Seit April wurden deutlich weniger Gewalt und weniger zivile Opfer registriert.
Grundberg hatte versucht, diesmal eine Verlängerung um sechs Monate zu erreichen und diese an zusätzliche Bedingungen zu knüpfen. Unter anderem geht es um die Öffnung wichtiger Strassen in Tais im Südwesten, um Mittel zur militärischen Deeskalation und um die Freilassung von Gefangenen. Die Hoffnung war auch, die Feuerpause in einen dauerhaften Waffenstillstand zu verwandeln.
Huthis lehnen Vorschläge ab
Die neuste Entwicklung sei «zutiefst enttäuschend», teilte der Norwegische Flüchtlingsrat (NRC) mit, der sehr aktiv ist in Jemen. Es sei eine «verpasste Gelegenheit», Zivilisten zu helfen.
Die Huthi-Rebellen lehnten Vorschläge über eine Verlängerung des Waffenstillstands ab, weil diese «keinen Friedensprozess» einleiteten. Der Oberste Rat der Huthis teilte nach einem Treffen in der Hauptstadt Sanaa mit, dass der Vorschlag den Forderungen der Aufständischen nicht gerecht werde.
Die Regierung hatte am Samstag erklärt, den Vorschlag erhalten zu haben und diesen «positiv behandeln» zu wollen.