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Weltausstellung in Osaka «Von Heidi zu Hightech» – so erfinderisch ist die Schweiz

Als Innovationshub will die Schweiz an der Weltausstellung in Osaka glänzen. Doch wie innovativ ist das Land wirklich?

Darum geht es: «Von Heidi zu Hightech»: Unter diesem Motto präsentiert sich die Schweiz an der laufenden Weltausstellung im japanischen Osaka. Nicht nur Tradition, sondern vor allem die Schweiz als Innovationshub soll im Zentrum stehen. Die Schweiz gehört zu den innovativsten Ländern der Welt und belegt seit vielen Jahren den ersten Platz, etwa beim «European innovation scoreboard», vor den EU-Spitzenreitern Dänemark, Schweden und Finnland.

Zum Ranking: Auch weltweit nehme die Schweiz eine führende Stellung ein, wobei der Abstand zu den nachfolgenden Ländern geringer geworden sei, sagt Martin Wörter. Der Innovationsexperte bei der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) untersucht alle zwei Jahre im Auftrag des Bundes, wie es um die Innovationskraft der Schweiz steht.

Die Messmethoden: Für die Ranglisten der Innovationsleistung kann laut Wörter zum einen die öffentlich zugängliche Patentstatistik herangezogen werden. Es ist die Stelle, wo die Unternehmen ihre Erfindungen melden. Die KOF erhebe die Innovationsleistung aber auf der Basis von Umfragen. Gemessen werde die Innovation beispielsweise am Umsatzanteil der innovativen Produkte eines Unternehmens. Diese würden wiederum unterteilt in neue Produkte der Firma und solche, die neu für den Markt seien.

CH-Pavillon in Osaka
Legende: Der Schweizer Pavillon an der Expo in Osaka zeigt vom 13. April bis zum 13. Oktober, was das kleine Alpenland innovationsmässig zu bieten hat. Keystone/EPA/FRANCK ROBICHON

Die Erfolgsfaktoren: Dass die Schweiz weltweit derart innovativ ist, hängt laut Wörter mit den hervorragenden Rahmenbedingungen für Innovationsaktivitäten zusammen. Entsprechend sei die Schweiz ein sehr attraktiver Standort für innovative Unternehmen. Zu den Vorteilen zählten gute Hochschulen und damit zusammenhängend gut ausgebildete Arbeitskräfte. Zu den gut ausgebildeten Arbeitskräften trage allerdings auch die Berufslehre in der Schweiz einen wesentlichen Teil bei.

Maskottchen für Expo 2025 in Osaka
Legende: Heidi, das Schweizer Maskottchen im Schweizer Pavillon an der Expo 2025 in Osaka, posierte mit dem offiziellen Aushängeschild der Weltausstellung, MYAKU-MYAKU, Ende 2024 am Genfersee. Keystone/Cyril Zingaro

Ebenso wichtig ist die ausreichende Finanzierung der Forschung an den Hochschulen, die nicht nur ausbilden, sondern eine wichtige Wissensquelle für die anhaltende Innovationskraft der Unternehmen für ihre Produkte und Dienstleistungen sind. Dazu kommen laut Wörter ein stabiles politisches System mit stabilen makroökonomischen Verhältnissen. Das betrifft die Währung, die konjunkturelle Entwicklung, die staatlichen Finanzen und ein attraktives Steuersystem.

Die Innovationshemmnisse: Wie kann das Innovationsumfeld in der Schweiz noch attraktiver gemacht werden? Ein Blick auf die Innovationshemmnisse in der KOF-Innovationsumfrage zeigt laut dem KOF-Experten, dass schon seit vielen Jahren die hohen Kosten an erster Stelle stehen, gefolgt vom Mangel an qualifizierten Arbeitskräften im Innovationsbereich. An dritter Stelle liegen Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Bauordnung und Raumplanung, etwa für neue Laboratorien oder für die Erweiterung der Produktionskapazitäten für innovative Produkte. Der Mangel an Eigenkapital und zu lange Amortisationszeiten sind weitere wesentliche Hemmnisse, an denen laut Wörter noch gearbeitet werden kann.

SRF 4 News aktuell, 15.04.2025, 06:53 Uhr ; 

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