«Was ich seit bald 30 Jahren mache, ist eigentlich nach Aargauer Waldgesetz illegal», sagt Mountainbike-Trainer Beat Stirnemann aus Gränichen (AG): «Wenn ich mit den Kindern unterwegs bin, mache ich etwas Gutes, aber eigentlich auch etwas Verbotenes.»
Dies ist der Grund, dass sich Stirnemann für das Projekt mit den offiziellen Mountainbike-Trails im südlichen Aargau – im unteren Suhren- und Wynental – engagiert hat. Seit dieser Woche sind die Trails offiziell eröffnet.
Negative Auswirkungen auf Wald minimieren
Mit den Bike-Trails sollen Nutzungskonflikte verhindert werden, heisst es beim Kanton Aargau. Mountainbikerinnen und -biker sollen auf den offiziellen Trails fahren. Soll hofft der Kanton, die negativen Auswirkungen auf den Lebensraum Wald zu minimieren.
Die Bike-Strecken haben eine lange Vorgeschichte: Gestartet wurde das Projekt bereits 2018. Mit an Bord waren Mountainbike-Vereine, Jäger, Natur- und Vogelschützerinnen, Förster und der Kanton. Es brauchte die Zustimmung der betroffenen Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer und die Genehmigung der betroffenen Gemeinden im Suhren- und Wynental.
Nun werden die offiziellen Trails noch signalisiert, zudem werden Informationstafeln angebracht. Dann fehle vor allem noch eines, sagt Marcel Murri, Leiter Sektion Walderhaltung beim Kanton Aargau: «Jetzt ist Kleinarbeit gefragt vor Ort, dass die Mountainbiker das unter sich weitergeben, dass die involvierten Vereine und die Gemeinde das kommunizieren.»
Legale Alternative wird akzeptiert
Ein erster Versuch sei positiv verlaufen, heisst es beim Kanton. Bei dem Versuch in Suhr konnte mit automatischen Zählgeräten nachgewiesen werden, dass 95 Prozent der Mountainbikerinnen und Mountainbiker den neuen Trail gewählt hätten, anstelle des alten, illegalen. Dies ist ein erstes positives Signal.