Die Zuwanderung ist im Wahljahr wieder zum Politikum geworden: Mit Themen wie der «10 Millionen Schweiz» oder dem Motto «Es kommen zu viele und die falschen Ausländer» mobilisierte die SVP ihre Wählerbasis an den eidgenössischen Wahlen äusserst erfolgreich. SRF schlüsselt die wichtigsten Zahlen auf: Wie viele sind denn über die Jahre gekommen? Und woher? Und was tun die 26 Prozent in der Schweiz?
Schon der Schriftsteller Max Frisch prägte in den 1960er Jahren die Diskussion mit dem Satz «Wir riefen Arbeitskräfte, und es kamen Menschen.» Die Zahl der Zugewanderten, die mehrheitlich wegen eines Jobs in die Schweiz kommen, ist ungebrochen hoch und lässt die Bevölkerung jährlich um 0.9 Prozent wachsen – stärker, als in anderen europäischen Ländern. Dies hängt vor allem mit dem überdurchschnittlichen Wirtschaftswachstum und dem wachsenden Wohlstand zusammen. Doch woher kommen die Zugewanderten, was tun sie in der Schweiz, und wie unterscheiden sie sich von der Schweizer Bevölkerung?
In der aktuellen politischen Debatte wird die Zuwanderung oft an ihren negativen Folgen gemessen. Die Zahlen zeigen: Der allergrösste Teil der Menschen, die in die Schweiz zuwandern, kommt zum Arbeiten – und spielt gemäss einem Bericht des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) «eine wichtige Rolle bei der Deckung der Arbeitskräftenachfrage». Das gilt nicht nur bei hochqualifizierten Berufen wie IT-Spezialisten oder Ärztinnen, sondern auch bei Hilfsberufen wie Kellnerinnen oder Reinigungspersonal. Dies habe vor allem damit zu tun, dass «die einheimische Bevölkerung heute deutlich besser qualifiziert ist und anspruchsvollere berufliche Tätigkeiten ausübt als vor zwanzig Jahren», wie es im Bericht des Seco steht.
Konkret: Für schlecht bezahlte Arbeit findet sich oft nur ausländisches Personal. Und mehr als das: Gemäss Szenarien des Bundesamtes für Statistik (BfS) zur demografischen Entwicklung wird das wirtschaftliche Wachstum der Schweiz in der Zukunft noch stärker von der Zuwanderung abhängen.