Am besten spürbar ist die Wiederaufnahme des wirtschaftlichen Lebens am Lärm der vielen Baustellen und der Kräne, die sich wieder bewegen.
Nicola Bagnovini, der Direktor der Tessiner Sektion des Schweizerischen Baumeister-Verbandes, sagt: «Die Arbeiter, auch die vielen Grenzgänger aus Italien, haben Lust, wieder zu arbeiten. Viele aber haben auch Angst vor einer Ansteckung.» Diese Angst sei grösser, weil Italien so stark vom Coronavirus heimgesucht worden ist. Die Grenzgänger seien deshalb noch einfacher zu überzeugen, Masken zu tragen.
Geht die Einreise wieder schneller?
Die Sicherheitsvorschriften auf den Baustellen sind streng, wenn auch sehr schwierig umzusetzen. Es gilt, den Sicherheitsabstand von zwei Metern einzuhalten.
Der Direktor der Tessiner Sektion des Baumeisterverbandes hofft, dass wenigstens die Anfahrt für die Tausenden von Grenzgängern nicht mehr so schwierig ist wie vor dem Shutdown. Wegen der Sicherheitskontrollen an den Grenzen hatten sich die Fahrzeiten der Grenzgänger nahezu verdreifacht. Statt einer Stunde brauchten sie plötzlich drei Stunden für einen Weg.
Materialien aus Italien
Überhaupt sei die Wiederaufnahme der Arbeit alles andere als einfach, sagt Bagnovini. Die Lieferungen von Baumaterialien sind wegen Corona gestoppt worden. «Wir machen uns Sorgen wegen bestimmter Waren, die es braucht, um bauen zu können.»
Es gehe zum Beispiel um die Herstellung von Beton. «Viele Betonanlagen im Mendrisiotto arbeiten mit Zulieferern aus Italien. Wir werden sehen, ob sie das Material erhalten.» Was die finanziellen Kosten des Shutdowns auf den Tessiner Baustellen angeht, so rechnet Bagnovini mit deutlichen Mehrkosten von mindestens 20 Prozent.