Ein Drittel aller SAC-Hütten steht im Permafrostgebiet. Die Rothornhütte ist eine davon. Sie liegt hoch über Zermatt, auf knapp 3200 Meter über Meer. Eine typische SAC-Hütte: rustikal, aus Stein erbaut, mit rot-weissen Fensterläden.
Durch das Auftauen des Permafrosts sind in den letzten Jahren noch grössere Bewegungen entstanden.
1949 wurde sie eingeweiht. Doch schon ein Jahr später wurden erste Risse festgestellt. Das Problem: Die Hütte steht auf instabilem Untergrund. Sie droht abzurutschen. «Durch das Auftauen des Permafrosts sind in den letzten Jahren noch grössere Bewegungen entstanden», sagt André Berger, Präsident der SAC-Sektion Oberaargau, der die Rothornhütte gehört.
Seit Jahren schon wurde im Oberaargau diskutiert, ob die Hütte saniert oder an anderer Stelle neu erstellt werden soll. Jetzt wird gebaut. Eine neue Hütte, nur wenig tiefer gelegen als die alte – 3.7 Millionen Franken kostet das Ganze.
«Am gleichen Standort eine neue Hütte aufzustellen oder auch die heutige Hütte zu sanieren, wäre etwa gleich teuer gekommen. Da haben wir uns für die Realisierung einer neuen Hütte entschieden, die unseren Gästen und der Hüttencrew einen zeitgemässen Komfort bieten wird», so Berger. Es wird wärmer, trockener und geräumiger.
Die alte Hütte wird zurückgebaut, doch ein Teil von ihr wird als Erinnerung bleiben: Ihre Steine werden in die Terrasse der neuen Hütte verlegt.
Permafrost als Betriebsrisiko
Mit der Permafrost-Problematik kämpfen auch viele Bergbahnen. Permafrost wird für sie zu einem ungewissen Betriebsrisiko mit hohen Kosten.
Weil der Permafrost auftaut, haben wir differenzielle Setzungen. Das heisst, die letzte Seilbahnstütze und die Bergstation verschieben sich nicht gleichmässig.
Das Eggishorn ist beliebtes Ausflugsziel für tausende Touristinnen und Touristen. Der Aussichtspunkt auf fast 3000 Meter über Meer bietet einen grandiosen Blick auf den grossen Aletschgletscher. Doch die Seilbahnbergstation auf dem Eggishorn steht auf instabilem Boden. Immer wieder müssen Verschiebungen kompensiert werden.
«Weil der Permafrost auftaut, haben wir differenzielle Setzungen. Das heisst, die letzte Seilbahnstütze und die Bergstation verschieben sich nicht gleichmässig. Wir müssen die Stütze deshalb immer wieder geringfügig verschieben», erklärt Anton Franzen, technischer Leiter der Aletsch Bahnen.
Die Bewegungen würden akribisch überwacht. Die Sicherheit sei jederzeit gewährleistet, sagen die Bahnverantwortlichen. Doch irgendwann sind die Möglichkeiten ausgereizt. Dann wird man die Stütze nicht mehr weiter nachjustieren können. Deshalb soll auf dem Eggishorn nun eine neue Bahn inklusive neuem Restaurant erstellt werden.
Neue Bahn auf das Eggishorn
Das Projekt ist mit 35 Millionen Franken veranschlagt. Mit moderner Technik will man der Permafrost-Problematik entgegenwirken.
«Wir werden diese Station in eine Wanne setzen und die Wanne erlaubt es uns, dass man differenzielle Setzungen ausgleichen kann», sagt Bahndirektor Valentin König. Und natürlich soll die neue Bahn noch mehr Menschen auf das Eggishorn bringen. Die Transportkapazität wird verdoppelt.
Sessellift muss verkürzt werden
Andernorts muss die Bergbahn zurückbuchstabieren. Auf der Fiescheralp müssen die Aletsch Bahnen einen Sessellift um 500 Meter verkürzen. Im oberen Teil der Bahn stehen drei Stützen auf einem Blockgletscher, und der wandert immer stärker in Richtung Tal. Pro Jahr sind es bis zu 50 Zentimeter.
Die Verkürzung der Sesselbahn kostet die Aletsch Bahnen 1.8 Millionen Franken. Zusätzlich dürften in den kommenden Jahren weitere Aufwände für Felssicherungsmassnahmen auf das Unternehmen zukommen.
Der Berg rutscht. Wer ihn trotzdem komfortabel erschliessen will, muss künftig wohl mit noch höheren Kosten rechnen.