- Im Prozess gegen Sepp Blatter und Michel Platini wegen einer Zwei-Millionen-Zahlung verlangt die Fifa-Vertreterin in ihrem Plädoyer die Rückzahlung des Geldes, das an den Ex-Uefa-Präsidenten Michel Platini überwiesen wurden.
- Die Fifa sei von Platini «arglistig getäuscht» worden.
Im Vertrag zwischen Michel Platini und der Fifa gebe es keinen Hinweis darauf, dass die an ihn ausgezahlten 300'000 Franken lediglich eine «Anzahlung» gewesen seien und der Ex-Uefa-Präsident eigentlich eine Million Franken pro Jahr für seine Beratertätigkeit erhalten sollte. Dies sagte die Verteidigerin der Fifa, Catherine Hohl-Chirazi, vor dem Bundesstrafgericht.
1998 engagierte der frisch gewählte Fifa-Präsident Blatter den Ex-Fussballstar Platini als Berater. Schriftlich vereinbarten sie ein Jahreshonorar von 300'000 Franken. Acht Jahre später schickte Platini an die Fifa eine Rechnung von zwei Millionen Franken. Begründung: Er und Blatter hätten ursprünglich mündlich ein Honorar von einer Million vereinbart.
Es habe keine Ratifizierung der Zahlung stattgefunden, so Hohl-Chirazi. Die Zahlung sei weder auf der Tagesordnung, noch erwähnt oder diskutiert worden. Zudem habe Platini auch nicht bekannt gegeben, die Summe erhalten zu haben.
Die Fifa treffe keine Schuld, erklärte die Verteidigerin vor Gericht. Für Fifa-Mitarbeitende seien die am 1. Februar 2011 getätigte Zwei-Millionen-Zahlung nicht nachvollziehbar gewesen. Sie tauche nämlich nirgends auf, hielt Hohl-Chirazi fest. Dies lege den Schluss nahe, dass die Zahlung ohne rechtlichen Grund getätigt worden sei.
Die Verhandlung wird am Freitag mit dem Plädoyer der Verteidigung von Joseph Blatter fortgesetzt.