Beat Jans und Jon Pult haben politisch ähnliche Profile; es ging daher nicht um eine Richtungswahl. Bei geheimen Wahlen wie für den Bundesrat bleiben die Motive der Wählenden aber im Dunkeln.
Für Jans dürften zwei Punkte mit den Ausschlag gegeben haben: erstens Jans' grössere Erfahrung, namentlich seine Regierungserfahrung in Basel. Und zweitens, dass er im Hearing bei den Bauern besser angekommen sein soll. Jans hat selber eine Landwirtschaftslehre gemacht.
Lehren gezogen aus Herzog-Niederlage
Jans und seine Crew haben zudem aus Eva Herzogs schmerzhafter Niederlage vor einem Jahr gelernt: Deren pointiert urbanes Auftreten und das Pochen auf einen Basler Anspruch nach so vielen Jahren hatten das Bundesparlament nicht überzeugt.
Jans hat sich nun als Brückenbauer zwischen urbaner und ländlicher Schweiz dargestellt. Das hat sich angesichts der Wahl als clevere Taktik erwiesen, muss doch die Landesregierung für alle da sein.
Dass die beiden Basel wieder einmal im Bundesrat vertreten sind, war ein berechtigter Wunsch. Diese Ecke der Schweiz ist eine landesweit wichtige Wirtschaftsregion. Für mich persönlich wichtiger ist jedoch, dass mit Beat Jans Städte eine Stimme bekommen im Bundesrat.
SP in Poleposition für Ersatzwahl in Basel
Jans' Wahl in den Bundesrat bedeutet, dass der Stadtkanton rasch ein neues Regierungsmitglied wählen und sein Regierungspräsidium neu besetzen muss. Beides will die SP als grösste Partei verteidigen, und schon am 20. Dezember will sie nominieren.
Antreten wollen auch FDP und SVP, die heute nicht in der Kantonsexekutive vertreten sind – gegen die SP werden diese es aber schwer haben. Wahltermin ist zwar erst am 3. März, aber Kandidaturen müssen bis am 8. Januar gemeldet sein. Damit müssen sie eigentlich vor Weihnachten feststehen, soll es noch für Wahlplakate reichen.